„House of Fury“ ist wie schon viele Hongkong-Filme der letzten Jahre ein familienfreundlicher Mix aus klassischem Kung Fu und angesagten Teen-Stars in moderner Verpackung. Dieser Trend bescherte schon Filmen wie „Twins Effect“ am asiatischen Box-Office klingelnde Kassen, richtet sich für meinen Geschmack aber zu sehr an das junge Mainstream-Publikum. Fehlende Härte und andere Kompromisse verwässern das einstige Mekka asiatischer Filme zusehends, kein Wunder das immer mehr gute Filme aus Korea und Thailand Beachtung finden.
Stephen Fung, der hier gleichzeitig als Hauptdarsteller, Autor und Regisseur alle Fäden in den Händen hielt macht seine Arbeit gar nicht mal schlecht. Immerhin gelingt es ihm einen Film zu präsentieren der eine breite Zielgruppe anspricht aber gleichzeitig auch eingeschworene Hongkong-Cinema Fans nicht verprellen sollte. Der Plot dürfte zwar kaum jemanden vom Hocker hauen, dafür wird die Geschichte humorvoll und actionreich erzählt. Alles zwar sehr oberflächig und ohne Tiefgang, dafür aber kurzweilig und unterhaltsam. Zudem sind die Gags auf ein internationales Publikum zugeschnitten, weshalb auch der Spaßfaktor nicht zu kurz kommen dürfte. Der Titel ist nicht nur zufällig an den Bruce Lee Klassiker „Fist of Fury“ angelehnt, im Film gibt es mehrere Verweise auf den Martial Arts Klassiker, wie z.B. eine Nunchaku-Szene der unkonventionelleren Art mit einem Skelettarm.
Fans des Pop-Duos „Twins“ werden ebenfalls auf ihre Kosten kommen, denn Charlene Choi und Gillian Chung spielen wichtige Parts in HoF. Beide sehen dieses Mal nicht nur bezaubernd aus, sondern spielen ganz vernünftig ohne albernes Geplänkel und Gezicke. Positiv bleibt auch Anthony Wong, in seiner Doppelrolle als Geheimagent und Familienvater in Erinnerung.
Für eine Komödie fallen die witzigen Passagen aber zu flach aus und sind wenig zahlreich. Wäre nicht die geniale Action Choreographie von Altmeister Yuen Woo-Ping, wäre der Film kaum einen Blick wert. Die Fights sind wie zu erwarten wirklich gelungen und machen den Eindruck als seien alle Protagonisten geübte Martial Artists. Zwar wird nichts wirklich Sensationelles geboten, aber die Handschrift von Woo-Ping ist unverkennbar. Ärgerlich ist nur der etwas übermäßige Einsatz von Wire-Fu, der nicht immer wirklich passen will. Gelungen ist auch ein kleinerer Part mit Jackie Chan Schützling Jacob Strickland, der für sein sehr junges Alter eine beachtliche Performance bietet. Würde mich nicht wundern wenn er in Zukunft öfter zu sehen ist.
Fazit:
Stephen Fung macht vieles richtig, aber auch einiges falsch. Eine ausgereiftere Rahmenhandlung mit weniger naiven Figuren, hätte den Film noch ein ganzes Stück aufgewertet. So ist „House of Fury“ ein überdurchschnittlicher, aber wenig innovativer Film welcher sich zu sehr um Style und Pop bemüht. Für einen unterhaltsam Popcorn-Filmabend reichts aber allemal.