Planet der Affen (2001)

Wenn von einem so großen Sci-Fi Klassiker wie „Planet der Affen“ ein Remake angestrebt wird, darf man wohl skeptisch sein. Wenn Altmeister Tim Burton sich der Sache annimmt, möchte man aber meinen eine würdige Neuinterpretation zu bekommen, oder doch nicht?


Fangen wir doch mal bei der Geschichte an. Auf den ersten Blick gleicht die Handlung der 68´er Verfilmung sehr: Hier wie dort landet ein Mensch durch einen Unfall auf einen Planeten weit in der Zukunft. Dort geben nicht Menschen den Ton an sondern Affen. Homo Sapiens werden als Haustiere oder Sklaven gehalten und haben keinerlei Rechte...
Die Ausgangssituation die zur Bruchlandung führt ist zwar im Remake etwas anders aufgebaut, was aber nicht weiter ins Gewicht fällt. Die Probleme ergeben sich erst in der Folgehandlung. War der Original -“Planet der Affen“ ein ernsthafter Appell an den Menschen sich seiner zerstörerischen Natur bewusst zu werden, bleibt im Remake davon nicht mehr viel. Überhaupt spielt der eigentliche Hauptgedanke des Filmes überhaupt keine Rolle mehr: Das der Affenplanet die Erde ist und erst durch Menschenhand verwüstet wurde, so das sich die Evolution der Affen durchsetzen konnte. Das sich die Menschheit selbst durch zerstörerische Waffen ausgelöscht hat, war damals ein Schock und bescherte ein überraschendes und beklemmendes Ende.
Zweiter Schwerpunkt war der Rassismus gegen Tiere und wie der Spieß durch die Evolution umgedreht wurde, so dass man den Menschen mit ihrem groteskes Verhalten den Spiegel vorhalten konnte. Auch dieser wichtige Teil wird von Burton nur halbherzig wieder aufgegriffen.

Von der technischen Umsetzung gibt sich der Film keine Blöße. Die Affen sehen gut aus, auch wenn deren Masken nicht mehr so revolutionär wirken wie anno 68. Visuelle Effekte gibt es vergleichsweise wenig zu bestaunen, der Schwerpunkt liegt hier ganz klar auf den Affen. Schauspielerisch liegt der Film auf Mittelmaß: Mark Wallberg hätte sicher noch mehr aus seinem Part herausholen können. Die Affen werden für meinen Geschmack etwas zu realistisch dargestellt, was wir mit der Zeit etwas auf die Nerven ging. Genauso unpassend sind die Slow Motion Einlagen bei den viel zu hohen Sprüngen der Affen, hier stand wohl die Matrix Pate.


Es bleibt festzuhalten dass ein Remake eines klasse Filmes nicht automatisch auch einen tollen Film ergibt. Besonders die Neuinterpretation nimmt jeglichen Reiz den das Original auszeichnete und stößt sauer auf. Ansonsten ein solider Sci-Fi Film, der sich nicht vom Mittelmaß abheben kann. Besonders Fans des Klassikers werden schwer enttäuscht sein und sollten die Umsetzung lieber meiden.

6/10 Punkten