Ich kenne das Orginal des Films "Planet der Affen" leider nicht, weshalb ich Tim Burtons Remake auch nicht mit diesem vergleichen kann. Daher sah ich mir auch völlig ungezwungen und frei von Vorurteilen (hatte vorher wenige Kritiken gelesen) den Film an.
Und was mich da erwartete, glich einer mittleren Katastrophe. Die Story ist bekannt und gar nicht mal so dumm (wie man die Tatsache mit intelligenten Affen verkraften kann). Sogar ein paar überraschende Wendungen sind eingebaut, z.B. die Entstehungsgeschichte der Affenrasse oder das Ende. Aber leider verhilft das nicht über das größte Manko hinweg: Die Zeit. Kaum saß Astronaut Davidson noch in seinem Raumschiff, schon ist er bei den Affen. Dort flieht er auch in der selben Nacht schon wieder und macht am nächsten Tag gleich den großen Aufstand (mit dem der Film also praktisch endet). Das macht also einen Zeitraum von gerade mal zwei Tagen. Dabei wird aber auch auf überhaupt nichts näher eingegangen, alles bleibt oberflächlich: Die Hirarchie der Affen wird nur kurz angedeutet, vom Leben der Menschen erfährt man so gut wie gar nichts und Beziehungen bauen sich zwischen den Figuren sowieso nicht auf.
Da wären wir schon beim nächsten Manko: Die Darsteller. Ganz abgesehen davon, dass ihnen das Drehbuch sowieso keinerlei Freiräume lässt, bieten sie in diesem Film absolut nichts. Mark Wahlberg spielt blass und unglaubwürdig. Kein einziges Mal wundert er sich darüber, dass Affen hier regieren, zeigt Trauer darüber, dass er auf diesem Planeten gelandet ist oder hat Angst. Dazu kommt noch diese typische schüchterne Art von ihm. Man kauft ihm die Rolle einfach nicht ab, er wirkt wie aus einer Fernsehwerbung entnommen. Eine weitere, und noch viel größere Katastrophe ist Estella Warren: Was hat die im Film zu suchen? Ihr Dialoganteil beschränkt sich auf ca. 3 Sätze, ansonsten steht sie nur als Blickfänger im Bild rum. Nur ganz, ganz selten erkennt man an ihren "ich-bin-beleidigt" Blick, dass sie irgendwas von Davidson will. Dieser sieht sie sowieso nicht an. Als sie sich dann am Ende küssen fragt man sich: "Hab ich hier was verpasst? Ist da eine große Liebesgeschichte abgelaufen, während ich mal kurz auf Toilette war?". Nein, das hat man nicht, es gab keine Liebesgeschichte. Da hat Helena Bonham Carter, obwohl im Affenkostüm und somit unkenntlich gemacht noch um einiges besser, wenn auch immer noch unter dem Durchschnitt gespielt (hatte aber auch unter dieser Latexmaske keine anderen Möglichkeiten). Halbwegs gute Darsteller wie Tim Roth und Kriss Kristofferson sind entweder Affen, und somit unkenntlich gemacht oder werden wie letztgenannter gleich am Anfang sinnlos verheizt, ohne auch nur mehr als 2 Sätze gesprochen zu haben.
Das alles wäre noch halbwegs zu ertragen, wenn es wenigstens anständige Action gäbe, aber die existiert einfach nicht. Die Kämpfe sind unblutig, unspektakulär und kurz. Sie wirken mit ihren sinnlosen Rumgekloppe einfach nur lächerlich.
Das einzig gute, was ich diesem Film abgewinnen konnte waren die erstklassigen Effekte, besonders in Bezug auf die Masken der Affen, aber die reißen hier auch nichts mehr raus.
Ich weiß nicht, was Burton dazu trieb, so einen Schrott zu verbrechen, aber er sollte sich wohl mal lieber auf seine Wurzeln zurück besinnen.
3/10 (da man sich an einigen wenigen Stellen doch ganz unterhalten gefühlt hat)