Adam Sandler spielt einen ehemaligen Football-Star, der in der Vergangenheit bei einem Spiel betrogen hat. Als er wegen Trunkenheit am Steuer im Gefängnis landet, schlägt der Direktor, gespielt von James Cromwell, vor, dass er eine Mannschaft aus Gefängnisinsassen aufstellen soll, damit diese als Testgegner gegen die Wachen herhalten können. Zusammen mit einem Insassen, gespielt von Chris Rock, und einem inhaftierten ehemaligen Football-Trainer, gespielt von Burt Reynolds, beginnt er mit dem Training.
"Spiel ohne Regeln" ist einmal mehr ein Beispiel dafür, wie Adam Sandler einen Film mehr oder weniger im Alleingang tragen kann. Einmal mehr ist der Kult-Darsteller gerade deswegen überaus amüsant, weil er gar nicht erst versucht lustig zu sein und im Gegensatz zu Grimassenschneidern wie Jim Carrie mit seiner ruhigen Art und seiner liebenswerten Ironie viele Lacher verbuchen kann. Bei dieser Sport-Komödie, die alles in allem mehr Sport als Komödie bietet, passt diese ruhige und stellenweise überaus ernste Art perfekt in den Film, den Sandler mehr oder weniger im Alleingang tragen kann. Noch vor seiner bisher stärksten Leistung im Drama "Die Liebe in mir" zeigt er, dass er auch für ernstere Rollen durchaus zu gebrauchen ist. Der hektische, aber ebenfalls amüsante und liebenswerte Chris Rock bildet den perfekten Gegenpol zu Sandler und liefert ebenfalls einige Lacher. Das Duo Sandler, Rock hätte kaum besser gewählt werden können. Mit Burt Reynolds landet Peter Segal einen weiteren Volltreffer bei der Auswahl seines Casts, da er für die Rolle des ausgebrannten, aber dennoch engagierten Trainers die perfekte Wahl ist und bereits im Original "Die härteste Meile" glänzen konnte. Mit James Cromwell, der als Gefängnisdirektor das perfekte Feinbild abgibt und mit William Fichtner, der als Quarterback der Wachen überzeugt, wird der Cast abgerundet.
Peter Segal leistet bei seiner Inszenierung überzeugende Arbeit. Direkt am Anfang, als er den bestens gelaunten Sandler im volltrunkenen Zustand einen Egotrip durch San Diego starten lässt, zündet der Film von null auf hundert und kann bestens unterhalten. Im Mittelteil des Films baut er geschickt einen Ansatz von Dramatik auf und überzeugt durch gelungene Sport- und Action-Szenen. Auch wenn man als Zuschauer schnell absehen kann, wer das Spiel wohl gewinnen wird, gestaltet Segal es sehr spannend und setzt die Football-Szenen hervorragend in Szene. Er dosiert die Gags recht gut, sodass der Film immer bestens unterhält und darüber hinaus einen Ansatz von Ernst wahren kann, hätte aber ruhig den einen oder anderen Lacher mehr einbauen können. Während viele andere Gefängnis-Dramen und Thriller durch eine klaustrophobische Atmosphäre Spannung aufbauen können, wird zugunsten des Spaß-Faktors auf eine atmosphärische Inszenierung verzichtet, aber man kann nicht alles haben. Mit moderner und schneller Musik und einem hohen Erzähltempo wird die überaus unterhaltsame Sportkomödie abgerundet und einmal mehr können Adam Sandler und Peter Segal nach "Die Wutprobe" und "50 erste Dates" eine gelungene gemeinsame Zusammenarbeit feiern. Verglichen mit dem Original ist das Remake wesentlich moderner und unterhaltsamer, aber die Story ist definitiv schwächer.
Wie bei vielen Komödien sollte man sich auch hier nicht an der schwachen Story stören, wenn man gut unterhalten werden will. Angefangen bei der Charakterkonstruktion, bis hin zur Handlung entspricht "Spiel ohne Regeln" komplett dem Klischee und liefert so gut wie gar keinen eigenen Ideen. Der ganze Film entspricht der Stereotype und ist damit leider sehr vorhersehbar, durch die starke Inszenierung stört dies jedoch nicht weiter. Stellenweise hätte man sich dann doch bemühen sollen, ein paar eigene Ideen einfließen zu lassen, aber alles in allem lässt sich der amüsante Film auch von seiner schwachen Story nicht mehr ausbremsen.
Fazit:
Durch die hervorragenden und amüsanten Darsteller und die spannende Inszenierung ist "Spiel ohne Regeln" hervorragendes Unterhaltungskino, bei dem lediglich die vorhersehbare und einfallslose Story nervt.
80%