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Der 16 jährige Georg Beerbaum hat sich gerade für den hessischen Landesmeistertitel im Taekwondo qualifiziert, als er mit seinem Vater der als Architekt arbeitet, von Frankfurt am Main nach Frankfurt an der Oder umziehen muss, weil sein Vater dort ein neuen Job hat. Dort erlebt er ein Kulturschock und muss sich nun neu behaupten in sein neuem Umfeld. Über Thomas, einen neuen Klassenkameraden, kommt er erstmals mit der rechtsextremen Szene in Kontakt, die er zunächst noch ablehnt. Doch schon bald wird klar das Georg und Thomas viele Gemeinsamkeiten haben und so entwickelt sich zwischen den beiden nach und nach immer mehr eine Freundschaft. Doch als er erfährt das sein Vater ihn vom hessischen Landesmeisterschaft abgemeldet hat und seine Freundin aus seiner hessischen Heimat ihm Fremd geht, bricht für ihn ne Welt zusammen und rutsch immer tiefer in die rechte Szene. Dabei verliert er immer mehr sein inneres Gleichgewicht und Thomas muss sich schon bald entscheiden.

[Achtung: SPOILER ist in der Kritik vorhanden]

Kombat Sechszehn ist ein starker und wichtiger aber auch emotionaler Film, von Mirko Borscht aus dem Jahre 2005. Er thematisiert das Abdriften eines perspektivlosen Jugendlichen in eine gewalttätige, rechtsextreme Szene, das Unvermögen des gesellschaftlichen Umfeldes hilfreich einzugreifen und die Chance, aus der rechtsextremen Szene aus zusteigen. Dabei ergreift Kombat Sechszehn in kleinster -weise Partei für die Rechte Szene, sondern er will sagen "es gibt immer ein anderen und besseren Ausweg" Man kann sagen die Aussage des Filmes ist fast die Selbe wie in "American History X". Es hat mich Schockiert, wie ein Jugendlicher aus der normalen Mittelschicht, der so Standhaft war und einst solch hohe Ziele im Leben hatte, so schnell beeinflusst werden kann und immer tiefer abdriftet, was ausschlaggebend ist, das sein Neues Leben im "Osten" nur noch von Niederlagen geprägt war. Am Anfang lacht man noch vielleicht über das Auftreten des Anführers(Thomas) der Gruppe und über seine eher trotteligen und nicht so schlauen Halbstarken-Freunde, die ständig Alkohol trinken und Rauchen. Doch das ändert sich bald alles schlagartig und die Stimmung wird schon bald immer ernster und drastischer. Ich finde das Regisseur Mirko Borscht sehr authentisch und glaubwürdig rüber gebracht. Die Darsteller machen ihre Sache sehr gut und glaubhaft, vor allem Ludwig Trepte und Florian Bartholomäi, die beiden Hauptdarsteller, harmonieren sehr gut und haben mich sehr überzeugt, beide passen wirklich zu ihren Rollen. Dazu gefiel mir die Musik des Filmes wie: Einstufung " Gefallener Kamerad" "Enter the real world" und auch von den Böhse´n Onkelz mit " Wenn du wirklich willst" als Abspann-Musik haben sehr gut zum Film gepasst. Das Ende ist zwar eher ein "Happy End" denn schließlich hat die Freundschaft zwischen Georg und Thomas gewonnen, und beide haben den Ausstieg aus der rechten Szene geschafft, und doch wird das Ende des Filmes eher offen gehalten, was meiner Meinung nach auch richtig ist.
Alles in allem ist Kombat Sechszehn eine glaubwürdige Sozial/Charakter-Studie mit einer dermaßen, starken Aussagekraft und mit einer wichtigen Botschaft. Mirko Borscht hat hier ein sehr krassen aber auch dramatischen Anti-Nazi-Film geschaffen der es in sich hat aber durchaus überzeugt.

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