Vorweg: mein Review bezieht sich auf die ungeschnittene Lions-Gate-Fassung
Jetzt zum Review: Als ROTLD-Fan der ersten Stunde hatte ich mir die DVD eigentlich aus reiner Sammlerleidenschaft gekauft und war höchstens aufgrund der Screen-Shots ein wenig neugierig. Erwartungen hatte ich keine.
Erst recht hatte ich nicht die Erwartung, einen Film zu Gesicht zu bekommen, der an den ersten Teil, der aus Dan O'Bannons Feder stammte, heran kommen würde.
Die ersten 30 Minuten beschäftigen sich ausschließlich mit dem Aufbau des Filmes, auch wenn man die ersten Gore-Szenen bereits nach 5 Minuten zu Gesicht bekommt.
Letztendlich geht es aber dann recht ordentlich zur Sache. Das ganze wurde von einem schnittigen Soundtrack begleitet, der nicht zu sehr im Vordergrund lag und dem Tempo durchaus angemessen war.
Der Film wurde recht gut in Szene gesetzt. Die Umgebung ist übersichtlich und in kalten Farben gehalten. Kein angedeutetes Endzeitchaos, dass ständig das Auge überfordert. Es wirkt alles eher steril.
Die Schmink-Effekte waren sehr ansehnlich. Vor allem gab es weder pink leuchtendes „Tom Savini Filmblut“ noch rot glänzendes „Olaf Ittenbach Mais-Sirup-Filmblut“... nein, es sah diesmal ziemlich echt aus. Die Gehirne dagegen wirkten sehr gummiartig... aber besseres ist man auch von ROTLD 2 nicht gewöhnt. Auch der obligatorische Headshot gefiel mir besser als in so manchem Romero-Streifen.
Leider gibt es keine wirklich originellen Gore-Szenen, aber dafür sind die Vorhandenen gut umgesetzt. Auch die Gedärm-Fress-Szene kommt authentischer rüber als bei manchem Kannibalen-Streifen.
Der Einsatz der SWAT-Guys gefiel mir ziemlich gut und kam souverän rüber. Mal was anderes als die überforderten Einsatzkräfte in DOD oder RE 2. Eine kurze Szene, in der das SWAT-Vehikel mit seinem riesigen Reifen einen Kopf zerquetscht, erinnert unweigerlich an eine Szene aus Terminator 2 und wurde sicherlich einbezogen, um den kalten souveränen Vormarsch von SWAT zu untermalen.
Was mir definitiv zu wenig war: ein Zombie mit zwei Gatling guns an den Armen. Da hätte man wesentlich mehr rausholen können. Vielleicht hat man auch darauf verzichtet, weil ähnliches schon bei RE 2 ausgelutscht wurde.
Was gefiel mir nicht: der Zusammenhang zu den ersten 3 Teilen...ich zitiere aus ROTLD 1: „...und wenn Du Hackfleisch aus ihnen machst, laufen dir die einzelnen Teile hinterher...“
Nein...hier liegen die Zombies bereits nach einem Bauchschuss flach. Auch fehlte dem 245-Trioxin-Gas die entsprechend giftig aussehende Farbe.
Lediglich das typische „Brains“ war vorhanden und die „Paramedics“ und „Cops“ wurden nun durch ein „sent more Security Guards“ ergänzt.
Also zum Fazit: Trotz langer Einleitung besitzt der Film ein gewisses Tempo, ohne weder zu langweilen, noch zu überladen. Die Effekte sind nicht originell aber sauber ausgeführt und gut platziert (ich kann natürlich nur für die ungeschnittene Fassung sprechen). Die Handlung entspricht dem Niveau der üblichen Highschool-Slasher und vermisst sowohl Humor als auch Tiefgründigkeit. Eine nette Ergänzung zur ROTLD-Reihe.