Von seinem Partner, der die Seiten gewechselt hat, aufs Kreuz gelegt, taucht Polizist Garret (Chuck Norris) undercover in der Unterwelt unter, um als Auftragskiller Grogan zur Nummer 2 der Italo-Mafia aufzusteigen. Bald bekommen die Makkaronis jedoch Stress mit einer rivalisierenden Araber-Gang. Auch Garrets Ex-Kollege scheint seine Finger im Spiel zu haben…
Seine größten Erfolge (MISSING IN ACTION, DELTA FORCE) bereits hinter sich, liefert der damals bereits 50 Jahre alte Chuck Norris mit HITMAN (bitte nicht verwechseln mit der Videospiel-Adaption) einen soliden Action-Klopper ab, der zwar nicht unbedingt von hoher Brillanz gesegnet ist, aber dennoch viele Klischees bedient und den Kult um Chuck „The Vollbart“ Norris Futter gab. Chuck mimt wie gewohnt den wortkargen Prügelbruder mit Sinn für Gerechtigkeit. Einen Sinn für anständige Frisuren stellt er in HITMAN leider nicht unter Beweis. Die Mischung aus Mecki und Vokuhila dürfte jeden Frisör oder Menschen mit einem gesunden Empfinden für Geschmack die Zehennägel aufstellen. Des Weiteren philosophiert Norris über Belugawale, trägt Trenchcoat und Schrotflinte, bastelt Modellflugzeuge und zeigt dem Nachbarjungen, wie er am besten mit dem fiesen Schulschläger fertig wird. Ferner hat Norris trotz unerotischstem Auftreten mal wieder sauber einen Schlag bei der holden Weiblichkeit. Er kümmert sich um die unteren Regionen einer Dame, obwohl diese noch steht und alle Klamotten anhat. Respekt!
„Die Leute sagen, dass sich Schweinedarm in Moslemien gar nicht so gut verkauft, richtig!? Na, los! Friss endlich! [zwingt den gefesselten Araber den Schweinedarm zu essen] Sehr witzig, nicht wahr – Moslemien!? Ist mir gerade eingefallen! Also ich finde das wahnsinnig witzig!“
Die Story von HITMAN ist leider relativ mies. Es geht um mehrere rivalisierende Gangs (zwei italienischer, eine arabischer Herkunft) und irgendwie scheinen alle Beef miteinander zu haben. Die Bösewichte werden als Kameltreiber und Spaghettifresser betitelt. Es fallen Beschimpfungen wie „Abgewichster Scheißkerl!“ oder „Öliger Anthropoid!“ (?!?).
Auffallend ist, dass das Alter aller Beteiligten schon sehr vorangeschritten ist. Man könnte fast von „Alt-Herren-Action“ sprechen. Dementsprechend einsilbig und unspektakulär fallen die Keilereien aus: Norris wehr ab, kontert mit einem Schlag in die Fresse, Wiederholung mit nächstem Schurken – naja. Der Showdown ist glücklicherweise etwas ballerfreudiger gestaltet. Einem Araber werden die Beine zerschossen und ein Bösewicht in die Luft gesprengt.
Das Coolste an HITMAN sind seine Prügelsprüche mit dem Hang zur Albernheit. Als flapsige Antwort fällt schon mal ein „Kiss My Ass!“ oder ein „Leck mich doch!“, als Highlight auch:
„…dann werde ich meinen Namen höchstpersönlich auf eure verschneiten Gräber schreiben. Und zwar mit Pisse!“
Vollbart: (+)(+)(+)(-)(-)
Vokuhila: (+)(+)(+)(+)(-)
Roundhousekick: (-)(-)(-)(-)(-)
Fazit:
Wenig Action, miese Story und ein Altersdurchschnitt im Rentenbereich. Macht hauptsächlich wegen seiner doofen Dialoge und seinem hohen Maß an Lächerlichkeit Spaß.