„Hitman“ ist ein ganz ordentlicher Actionthriller mit Chuck Norris, bei dem dessen Bruder Aaron Regie führte.
Die Cops Cliff Garret (Chuck Norris) und Ronald Delany (Michael Parks) observieren eine Horde Mafiosi, als ein Killer unter den Verbrechern aufräumt. Die beiden schreiten ein, doch Garret erlebt eine böse Überraschung: Delany ist korrupt und schießt ihn über den Haufen. Ein handelsüblicher Anfang, aber gut gemacht und mit ganz netter Action.
Garret kommt schwer verletzt ins Krankenhaus, überlebt das Ganze, wird aber für tot gehalten. So kann er sich auch drei Jahre später unter dem Namen Danny Grogan als Spitzel in der Mafia präsentieren, dem der Pate aus der Hand frisst. Die Story um den Undercover Cop ist alles andere als neu, aber präsentiert sich dennoch recht gut aufbereitet und ordentlich inszeniert.
Garret soll den Paten Marco Luganni (Al Waxman) zur Zusammenarbeit mit einem französischen Gangsterclan zwingen, aber seine Bemühungen werden durch die Übergriffe einer iranischen Gang gestört. Doch der harte Cop lässt sich nicht beeindrucken und spielt die verschiedenen Seiten gegeneinander aus, um die Verbrecher alle außer Kraft zu setzen...
Die Geschichte von „Hitman“ ist an sich ziemlich kurzweilig und zudem von Aaron Norris ordentlich umgesetzt worden. Zwar wird dem Rezept kaum etwas Neues hinzugefügt, sieht man von dem Gegeneinander-Ausspielen der Gangs mal ab. Zudem wird das Ganze eh auf ziemlich undiplomatische Weise geklärt, aber die Spannung erreicht ein solides Niveau.
Schwachstellen hat der Film in der Mitte, wo man den skrupellosen Cop versucht mit einer gehörigen Portion Menschlichkeit auszustatten. Hierzu wird Chuck zur Kindertagesstätte und Ersatzvater für den Nachbarsjungen (natürlich schwarz), dessen Mutter hart arbeitet und deshalb nicht immer bei ihm sein kann. Leider wirkt das arg gekünstelt und bremst zudem die Handlung etwas aus.
Die Action bietet eine ordentliche Menge an Shoot-Outs, Kämpfen und Stunts, die allerdings durchaus etwas zahlreicher sein könnten. Vor allem einen ausgiebigeren Showdown hätte ich mir gewünscht. Doch die vorhandene Action ist ziemlich gut inszeniert und überzeugt mit handwerklicher Qualität mehr als mit Quantität.
Norris spielt seine Rolle auf durchschnittlichem Niveau, aber er war schon um einiges schwächer, weshalb ich nicht motzen möchte. Die Nebendarsteller agieren für einen B-Film recht gut, zumal der Plot dieses Mal auch etwas mehr von seinen Charakteren verlangt.
Harte und gut inszenierte Mafiaaction, aber „Hitman“ leidet in der Mitte an belanglosen Beweihräucherung seines Helden und leichtem Actionmangel.