„Nur 48 Stunden“ gehört zu denjenigen Filmen, die ein Genre nicht nur beeinflussten, sondern ein ganz neues erfanden. Mit Walter Hills Actionkomödie war 1982 das „Buddy-Movie“ geboren, bei dem sich stets zwei unterschiedliche Personen in den Hauptrollen zusammenraufen, um ein Verbrechen aufzuklären. Hier sind es der raubeinige Cop Jack Gates (Nick Nolte) und der schwarze Häftling Reggie Hammond (Eddie Murphy), der für 48 Stunden aus dem Knast entlassen wird, um bei der Suche nach einem Gangster zu helfen.
Man merkt „48 Hrs.“ deutlich an, dass der Film auf seinem Gebiet Pionierstatus hat. So wirkt die Handlung für heutige Verhältnisse ziemlich arm und ist für einen Thriller manchmal zu spannungslos, zum Beispiel merkt man den Jack und Reggie niemals an, dass ihnen eigentlich die Zeit im Nacken sitzt. Wäre nicht der Filmtitel und eine kurze Erwähnung zu Beginn, man würde gar nichts von den 48 Stunden merken, die den Beiden bleiben. Auch die Action ist längst nicht so spektakulär wie später in „Lethal Weapon“ und Co., sondern bietet bis auf eine Busverfolgungsjagd und einige Schießereien nichts weltbewegendes. Dabei geht es aber hart und ruppig zu, auch ein Startsignal für die brutalen Actionreißer der 80er.
Das wichtigste jedoch ist, dass die Chemie zwischen Murphy und Nolte stimmt. Sie hassen sich, sie prügeln sich und haben sich doch wieder lieb. Einige Sprüche und Szenen haben längst Kultstatus, am witzigsten ist die Sequenz, in der Murphy eine Country-Bar aufmischt.
Natürlich ist „Nur 48 Stunden“ bei weitem nicht so ausgereift wie Richard Donners spätere Genre-Referenz „Lethal Weapon“ und wirkt noch wie ein ungeschliffener Rohdiamant. Wer moderne Ansprüche stellt, ist bei diesem Klassiker falsch aufgehoben, der seinen Zenit schneller überschritten hat, als man vielleicht dachte. Wenn man aber bedenkt, welch entscheidende Weichen Walter Hill damit fürs Buddy-Genre gestellt hat, weiß man seine Arbeit auf jeden Fall zu schätzen.