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Märchenstunde mit den Grindhouse-Machern... So lange es das Sexkino gibt, so lange gehört es wohl auch dazu, bekannte Märchenklassiker zu persiflieren und durch den Kakao zu ziehen. Hier wird Pinocchio zum erwachsenen männlichen Sexprotz gemacht, um sämtliche Betten der Stadt zum Wackeln zu bringen. Was sich da vergrößert, kann sich bestimmt jeder denken... Den kleinen Holzjungen hat man hingegen komplett weggelassen, was aus gewissen wie verständlichen Gründen schon mal kein schlechter Schachzug war.

Hingegen ist dieser Pinocchio kein richtiger Märchenfilm geworden, sondern eher in der Kategorie des burlesken Lustspiels anzusiedeln, wobei nur der derbe Klamauk dominiert. So beglückt Mr. Holzständer zunächst sämtliche Damen im Puff, um dann bei einem Sexmarathon ziemlich easy und dauerhaft seinen Mann zu stehen. Natürlich ist der Humor auch hier wenn man trotzdem lacht.

Leider hat es der anfürsich renommierte TV-Regisseur Corey Allen ("Dallas", "Magnum", "Quincy", "Lassie" etc.) nicht geschafft, diesen anscheinend als Farce geplanten Sexstreifen entsprechend umzusetzen. Richtige Highlights gibt es keine, zu vieles ist auf platte Sprüche oder das aufgeblasene Getue seiner Darsteller aus. Dyanne Thorne spielt eine Nebenrolle als gute Fee und ist damit noch die charismatischste Figur im ganzen Spiel.

Darüber hinaus wirken sämtliche Kulissen als wären sie dem Theater entliehen, was man aber in der im selben Jahr entstandenen Horrorfarce "Der Würger kommt auf leisen Socken" schon besser erlebt hat. Im Falle von Pinocchio dominieren geschmacklose Kostüme und ebensolches Interieur, das Dauergeflöte als Hintergrundsmusik geht einem nach kurzer Zeit schon auf den Nerv. Als Kostüm-Sexfilm ist der Streifen für Genreverhältnisse gar nicht mal unaufwändig inszeniert worden, spielt sich aufgrund des kaum interessanten Drehbuchs jedoch ständig selbst ins Aus und kann daher beileibe nicht als Klassiker bezeichnet werden.

Gerade noch 4 von 10 Punkten.



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