Ein gefährlicher Schlägertrupp, allen voran ihr homosexueller Anführer, hat ein Auge auf eine halbe Portion und Brillenschlange namens Shinichi geworfen.
Nach etlichen Drohungen und tätlichen Übergriffen taucht die Gang uneingeladen auf einer kleinen, privaten Festivität von Shinichi und seinen Freunde auf, kidnappt alle und das fröhliche Foltern kann beginnen.
Doch irgendwann wendet sich das Blatt und Shinichi richtet ein Blutbad an…
Aha, das ist er also – der hochgelobte, schweinebrutale Sicko-Splatter, der bei jedem anständigen Gorehound hoch im Kurs steht. Aso aso…
Daher gleich mal vorne weg: ALL NIGHT LONG II hat mich nicht sonderlich vom Hocker gehau’n.
Die Story ist, obwohl sie sehr fadenscheinig ausfällt und einzig und allein als Motivgrundlage für die vielen Folter-Szenen dient, schon ganz nett, allerdings hapert’s hier irgendwie an der Umsetzung:
War der erste Teil der ALL NIGHT LONG-Reihe, der mich nebenbei bemerkt ziemlich geflasht hat, noch ein depressives Meisterwerk, das trotz seines schmalen Budgets noch eindeutig auf A-Movie-Niveau schwebte, fällt Teil 2 technisch eindeutig unversierter aus, was als erstes am Billig-Look der unprofessionell geführten DV-Cam ausfindig gemacht werden kann.
Optisch, sprich von der Kameraführung, von den Sets, vom Licht… her, ist ANL2 also ungefähr auf dem Level der „Guinea Pig“-Streifen.
Doch die Parallelen zu den japanischen „Meerschweinchen“-Filmen reißen nicht ab: Auch hier werden nämlich dermaßen viel Sadismus, Gewalt und menschenverachtendes Verhalten geboten, dass locker jedem Will Smith-Fan und CineMurxX-Gänger das Essen zurück aufs Teller fallen dürfte.
Einem Typ wird der Schädel mit einem Baseballiballischläger mürbe geklopft, einem anderen wird das Katana durch die Rübe getrieben, dem nächsten wird das Gesicht zugeschweißt, und wieder ein anderer bekommt seine Genitalien zu Schaschlik verarbeitet.
Nebenbei geht’s auch, wie üblich in asiatischen Sickos, wieder ordentlich frauenverachtend zu, wobei sämtliche Schweinereien, wie anpissen, ankotzen und vergewaltigen, vertreten sind.
Krass hart ist der Streifen also schon…,
…allzu visuell wird’s aber nicht und wer hier Splatter in Form von losen Extremitäten, heraus quillenden Eingeweiden oder in der Mitte durchgesägten Italienern erwartet, ist volle Kanne auf dem Holzweg.
Der Gore ist nämlich eher psychischer Natur, zeichnet sich vor allem durch sein hohes Maß an Nihilismus und Emotionslosigkeit aus und lebt frei nach dem Motto „Es raucht und zischt, zu sehen ist nischt!“.
Folglich hab’ ich ANL2 also gerade als Nicht-Splatterfilm enttarnt…
Das Ausbleiben von Organ-Schlachten á la „Ichi“ oder einer „Braindead“schen Rasenmäher-Orgie wäre an sich ja nicht so schlimm, würden die Schicksale der gequälten und erniedrigten Personen nicht so krass am Arsch vorbei gehen.
Genau: die Schwächlinge winseln, jammern, leiden und heulen sich die Seele aus dem Leib, wenn ihre Freundinnen vor ihren Augen von drei Typen gleichzeitig penetriert werden...,
…aber irgendwie lässt einen das völlig kalt, da 1.) kein richtiger Bezug zu den Pappnasen hergestellt wird, und 2.) die Hauptcharaktere entweder übelste Weicheier oder penetrante Schwule oder abgefuckte Schläger sind, was jetzt drei Personengruppen sind, denen ich nachts nicht einmal den Weg zum nächsten BurgerKing erklären würde.
Ich fasse zusammen:
Die gezeigte Gewalt macht also weder Spaß, noch betroffen. Krass ist das alles zwar schon irgendwie, mit Filmen wie „Human Pork Chop“, „There’s a Secret in My Soup“ oder „Naked Blood“ durfte man gore-mäßig aber gewiss besser bedient sein.
Insgesamt also ein Film, der alteingesessene Splatter-Heads nicht mehr wirklich vom Stiefel ziehen dürfte, den man, um sich „Sicko“ nennen zu können, aber irgendwie gesehen haben sollte.