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In der Filmindustrie gibt es wohl kaum einen umtriebigeren Filmproduzenten wie Charlie Band. Wie viele Firmen und Labels er inzwischen gegründet ist fast schon legendär. Am bekanntesten sollten dabei „Empire Pictures“ und „Full Moon“ sein. In deren Ägide entstanden kleine Perlen wie „Re-Animator“, „Trancers“ oder „From Beyond“ (alle unter „Empire“) oder solche Endlosserien wie die „Puppet Master“ Reihe. Doch irgendwo zwischen all den oftmals skurrilen, aber unterhaltsamen Ideen und etlichen Produktionen, scheint Band kein besonders guter Geschäftsmann zu sein. Der aufwendig Produzierte „Robotjox“ trieb „Empire Pictures“ und deren Italiensche Studios in den Ruin und auch „Full Moon“ konnte sich nur solange halten bis „Paramount“ den exklusiven Vertriebsdeal beendete (auch wenn es „Full Moon“ als Label noch gibt). Ab da ging es immer weiter bergab und „Shadow Entertainment“ war nur noch ein Schatten der Vorgänger Studios. Die Budgets wurden immer kleiner, die Darsteller immer schlechter und die nur noch auf Video gedrehten Streifen, noch kürzer und langweiliger. Nun ist Charles Band wieder mit einem Brandneuen Label zurück namens „Wizard Entertainment“.

Und nach großer Ankündigung dass nun wieder mehr auf Qualität gesetzt wird, die Budgets größer sind und auch wieder auf 35mm gedreht werden soll, führt die Erste Produktion das alles ad absurdum. Denn „Decadent Evil“(auf Film gedreht, hehehe, wer’s glaubt) ist einfach ein trauriger Versuch eines Filmes. Es ist alles beim alten geblieben. Der Film läuft unter 70 Minuten, davon sind fast 10 Minuten Vor- und Abspann und dann wird auch noch Footage aus Ted Nicolaous „Vampire Journals“ in den ersten Szenen verbraten, die aber eigentlich überhaupt nichts zur Handlung beitragen. Den Sinn hätte man im Film genauso erklären können. Damit hat man schon fast 14 Minuten vom Film beschrieben und trotzdem kommen einem die restlichen 56 Minuten wie 1½ Stunden vor. Es passiert nichts interessantes, es gibt keine Effekte (und wenn schlechte) und nur ein paar blanke Brüste vermeiden das man nicht einschläft. Blut darf man in der Zeit zweimal bewundern, da es sich ja um einen Vampirfilm handelt, fließt es dementsprechend aus dem Hals der Opfer. Natürlich wäre es kein Charles Band Film, wenn es nicht entweder eine Mörderpuppe oder kleinen Gnom geben würde. Immerhin muss es ja wieder eine Actionfigur geben die sich neben den anderen einreihen kann und so ist es diesmal ein komischer roter Kerl in einem Vogelkäfig; der am Ende sogar Sex haben darf mit der verwandelten Obervampirin.

Ach, im Prinzip geht es um Vampire (3 an der Zahl, wovon 2 Sugar und Spice heißen!!) die einen Stripclub haben und so an Opfer kommen. Die werden immer nur von der Chefin getötet, da sie bei einer bestimmten Anzahl unsterblich wird(dabei dachte ich das Vampire sowieso ewig Leben; aber was weiß ich schon). Hinter dieser Gruppe ist ein Liliputaner her, der nicht nur Vampirjäger ist, sondern auch noch der Sohn von dem Gnom im Käfig. Und eine der Mädels hat sich auch noch in den DJ des Clubs verliebt und stellt sich später gegen die Anführerin.

Der Film wurde in 6 Tagen gedreht und das sieht man ihn auch an. Die Ausstattung ist lächerlich, die außen Szenen stammen aus „Shrunken Heads“ und es gibt keine Action- oder Gruselszenen, sondern pure Langeweile. Die Darsteller sind durchweg laienhaft (außer der kleine Phil Fondacaro, aber der rettet hier auch nichts) und wie gesagt sind die wenigen Effekte auch noch unfreiwillig komisch.

Fazit:
Absolut schwacher Einstand für „Wizard Entertainment“ und vermutlich gleichzeitig richtungsweisend für das kleine Studio welches im Jahr 4-6 Filme produzieren will. Den nächsten beiden Filmen, „Doll Graveyard“ und „Gingerdead Man“ gebe ich noch eine Chance (wie immer wenn Charlie Band ein neues Label aus dem Boden stampft), aber die Hoffnung auf unterhaltsame Filme, welche früher durchaus vorhanden waren, kann ich wohl aufgeben.

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