Review

Der italienische Sandalenfilme suchte schon von Zeit zu Zeit mal die Kreuzung mit dem Grusel- bzw. Horrorkino, einschlägig hier 'Maciste all'inferno', 'Vampire gegen Herakles' oder 'Maciste contro il vampiro'.
Hier kann 'Roma contro Roma' positiv überraschen!

Inhaltsangabe (spoiler):
Die Sarmaten überfallen eine römische Legion und stehlen die transportierte Goldladung. Der Senat wird unruhig, als keine Nachrichten darüber nach Rom kommen. Ein Konsul wird losgeschickt, um in der Provinz zu recherchieren.
Dort ist in der Tat gewaltig was los: Die Einheimischen lassen sich von einem fiesen Kultisten und Magier namens Adherbal (ja, der punische General!?) einspannen, der der 'Tochter des Osiris' (eine dreiäugige Göttin, deren riesige Kopfplastik den unterirdischen Kultraum beherrscht) regelmäßig Blutopfer bringt. Mit ihrer Hilfe gelingt es ihm auch, die gefallenen römischen Soldaten wieder zu einem willenlosen Leben zu erwecken. Er plant, mit ihnen Rom einzunehmen.
An seiner Seite neben zahlreichen ansehnlichen Fräuleins auch eine Horde körperlich Verunstalteter (geschminkt wie Leprakranke) und eine alte Hexe! Er selbst ist prächtig finster hergerichtet.
Die vollbusige Wasserstoffblondine Susy Andersen spielt Tullia, die Frau des Provinzstatthalters; gemeinsam mit diesem hat sie natürlich gemeinsame Sache mit dem fiesen Sarmaten gemacht. (Zum Ausgleich gibt es natürlich auch einen guten Sarmaten.) Sie verliebt sich auch prompt in den jungen Konsul, bekommt dann vom Magier noch, als dieser sich eher für deren Sklavin interessiert (die bisweilen willenlose Dienerin der finsteren Göttin ist!) eine Voodoo-Puppe vom Meister, mit der sie ihn ein für alle mal kaltmachen kann, wenn sie es wünschen sollte.
Die Zombie-Armeen marschieren dann tatsächlich los - unter einer 'schwarzen Wolke'...not so special effects mit einfachem Drüberblenden purpurner, blauer und grauer Schlieren über das altbackene Stock-Footage, das zieht sich dann schon gewaltig - daher auch die niedrigere Bewertung.
Das Finale kann dann jedoch wieder einigermaßen überzeugen.
Nicht zu vergessen dabei: Der vernichtende gleißende Lichtstrahl, der aus dem dritten Stirnauge der Göttin kommt, und die Erblindung des Meisters selbst - auch der bösen Tullia zum Verhängnis.

Neben einer an den Maßstäben des Genres gemessen einigermaßen gut gestrickten Story kann der Film mit einer interessanten Grusel-Stimmung überzeugen (hier sind vor allem ein guter Soundtrack, gute Beleuchtungseffekte und der erfreulicherweise fehlende humoristische Ausgleich zu vermerken).
Der Korruption, Kälte und Machtgier wird - anders als etwa bei 'Vampire gegen Herakles' - kein positiver Gegenpol gesetzt.
Ein finsterer Sandalenfilm also, bei dem weder die allzu leicht manipulierbaren Sarmaten noch das korrupte und scheinbar nur aus einer Befehlskette bestehende Rom sympathisch gezeichnet sind. Der Held hat keinen Humor - es gibt auch nichts zu lachen,
Also großteils konsequent und einigermaßen geschickt durchgezogen. Einzig die Kampfszenen gegen Ende des Films sind ohne Gespür für Dramaturgie aneinandergereiht. Hier hat wohl das Budget versagt, viele Einstellungen scheinen aus anderen Filmen übernommen und wurden hiefür zusammengeschnipselt. Überspringt man hier aber ein wenig, hat man es mit einem durchaus sehenswerten Sandalenstreifen zu tun.

Fazit: Kann man sehr gut gucken, wenn man grad Lust auf was Finsterens hat, und entweder Freund des Sandalenkinos ist oder sich für die Geschichte des Zombiefilms interessiert.

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