Bereits die Bibel spielt mit Elementen des Tierhorrors, indem immer mal wieder Heuschrecken als Plage erwähnt werden. Grund genug, die Viecher mal über die USA ziehen zu lassen, zumal die Krabbler besonders in Schwärmen recht simpel am Computer zu erstellen sind.
Im Schatten seines Geldgebers entwickelt Dr. Axelrod (John Heard) eine Kreuzung von Heuschrecken, die resistent gegen jedes Insektizid ist. Doch einige Exemplare entkommen dem Labor und bilden wenig später riesige Schwärme, die ganze Felder abgrasen und schon bald Mensch und Tier bedrohen. Expertin Maddie (Lucy Lawless) und ihr Team müssen sich etwas einfallen lassen, bevor das Militär flächendeckend Nervengas einsetzt…
Die Ausgangssituation ist schon mal so richtig bescheuert, denn es gibt keinen rationalen Grund, resistente Heuschreckenmutationen zu züchten. Das ist, als würde man Borkenkäfer mutieren lassen, die schließlich noch mehr Bäume abfressen. Als biologische Waffe taugen die Viecher ebenfalls nicht, auch wenn dies hier partiell angedeutet wird, denn gezielte Einsätze und Kontrolle sind diesbezüglich kaum möglich. Hauptsache, ein mutiertes Insekt entfleucht dem Labor.
Die dazugehörigen Figuren gehen größtenteils als Sympathieträger durch, obgleich der Ehemann der potenziellen Heldin als totale Zicke eingeführt wird, was dieser im Verlauf kaum revidieren kann. Axelrod ist hingegen nicht der simple Bösewicht und offenbart auch einige menschliche Seiten, zumal er seine Aktion im Verlauf bereut, - ein „Was habe ich da nur angerichtet?“ erfolgt allerdings erst, als bereits zahlreiche Felder vernichtet und einige Tiere angegriffen wurden. Einzig die Militärburschen fallen den kompletten Klischees anheim und lösen sich erst von ihrer starren Haltung, als eine Alternative ins Spiel gebracht wird.
Immerhin wird recht früh ein flottes Tempo aufgefahren, im Sekundenwechsel werden verschiedene Handlungsorte eingeblendet und natürlich kommt es zu kleinen Kollateralschäden, während die Wanderheuschrecken ihrem Ruf gerecht werden. So wird ein Zitrusfest in Kalifornien frühzeitig abgebrochen, ein Paar beim Knöttern im Zelt gestört und ein Schulbus angegriffen. Auch Büromenschen in einem Hochhaus verfolgen das Treiben, bevor die Biester über die Lüftungsschlitze eindringen. Nach kurzen Panikszenen wechselt man wieder ins Ländliche, Schäden in Städten bleiben eher ungeklärt.
Die Inszenierung der Insektenplage ist halbwegs geschickt, indem in regelmäßigen Abständen Makroaufnahmen der Bedrohung eingebunden werden, während der Rest natürlich per CGI realisiert wurde. Die Schwärme, die sich wie schwarze, diffuse Wolken am Himmel abzeichnen, sind passabel in die Szenerie eingebunden, kurze Egoperspektiven geraten indes etwas unübersichtlich. Explizite Gewalteinlagen gibt es hingegen fast gar nicht, nur gegen Ende wird jemand angeknabbert, was locker eine FSK12 rechtfertigt.
Über mangelnde Bewegung kann man sich wahrlich nicht beklagen und auch darstellerisch wird solide performt, während John Heard sogar deutlich besser und nuancierter auftritt. Score und Handwerk gehen in Ordnung, während der Storyverlauf den üblichen Mustern folgt und keine erwähnenswerten Haken schlägt. Also keine sonderlichen Überraschungen, aber ein netter Zeitvertreib für anspruchslose Genrefans.
6 von 10