B-Film mit brauchbarer Prämisse, dafür umso schlechterer Besetzung: Lassen die Ausgangssituation und die spektakulären Anfangsminuten noch auf einen unterhaltsamen Actionthriller hoffen, so geht "Road Roage" mit zunehmender Laufzeit immer mehr die Luft aus. Freilich ist die Verfolgungsjagd zu Beginn für einen Low-Budget-Film äußerst gelungen inszeniert, wenn auch für meinen Geschmack zu hektisch geschnitten und zu verwackelt, ein Manko, das "Road Rage" auch in den weiteren Minuten mit sich schleppt.
Doch schon bald macht sich Ernüchterung breit, und zwar spätestens dann, als die Identität des anderen Fahrers gelüftet ist und dem Zuschauer ein selten dämliches Eifersuchtsdrama geboten wird. Damit geht die zuvor durchaus vorhandene Spannungskomponente um die rätselhafte Motivation und Identität des Verfolgers flöten, eines zunächst gesichtslosen Jägers, der auch einem Horrorfilm entsprungen sein könnte. So aber hocken drei mit der Brechstange geschriebene Charaktere darin, die sich an Blödheit in nichts nachstehen und fast so unsympathisch sind wie Schmierfresse Casper van Dien in der Hauptrolle. Den Vogel schießt aber dessen weibliche Begleitung in Form von Danielle Brett ab, ein nervtötendes Kreischmonster, von dem man davor und danach auf dem Bildschirm zum Glück nicht mehr viel gesehen hat. Selbst die paar gelungenen Verfolgungsjagden versaut sie mit ihrem permanentem Herumgeschreie, eine ganz und gar widerliche Figur!
Mit einer soliden Besetzung für die wenigen Rollen hätte aus "Road Rage" wirklich ein anspruchsloser, aber brauchbarer Actionhappen für Zwischendurch werden können, so aber vergeht einem recht früh der Spaß an dieser pausenlosen Autohatz, trotz überzeugender Crashsequenzen vor allem zu Beginn und zum Schluss.