Die junge Cindy Lee wird das elfte Opfer des "Lakeside Killers", der seit geraumer Zeit Hollywood unsicher macht. Die Nachrichtensprecherin Jill Kelso, die Schwester der Toten, hat bislang in dem Glauben gelebt, dass diese eine angehende Schauspielerin wäre und erfährt nun live auf Sendung von Cindys Ab- und Doppelleben als Prostituierte und Porno-Darstellerin. Jill fliegt daraufhin prompt selbst nach Hollywood und freundet sich mit Cindys Mitbewohnerin, der Teenie-Nutte Sally, an um auf die Art mehr über die Kreise zu erfahren, in denen ihre Schwester verkehrt hat... sehr zum Missfallen des Cops Andrew Spencer, der die Lakeside Morde untersucht, aber in dem Fall keine Fortschritte macht. Es dauert dann auch nicht lange, bis der Killer wieder zuschlägt und die Opferzahl auf zwölf steigt. Jill, die das Rumschnüffeln nicht lassen kann, heuert derweil undercover bei einem Escort-Sevice an und bringt sich damit selbst in Lebensgefahr... Weniger sleazy und reißerisch als ein üblicher Sex-und-Gewalt-Streifen, in der Handhabung durch Roger Corman-Schüler Jonathan Kaplan aber immer noch publikumswirksam genug kommt dieser Lifetime-Fernsehfilm daher, der mit seiner Serienkiller-Storyline vom Hollywood-Straßenstrich ein wenig Robert Vincent O'Neills kleinen Kult-Klassiker "Angel" vorwegnimmt... oder ob seines Kokettierens mit dem schmierigen Porno-Biz einfach nur ein harmloserer Flimmerkisten-Abklatsch von Paul Schraders "Hardcore - Ein Vater sieht rot" ist, je nachdem, wie man es betrachten möchte. Unzweifelhaft ist aber, dass der Stoff an sich innerhalb des Rahmens einer TV-Produktion nicht wirklich glänzen konnte, denn statt zu einem waschechten Psycho-Thriller gerät das Ganze fast schon zur (mal mehr, mal weniger glaubwürdigen) Milieustudie mit einer kräftigen Dosis Melodrama, bei dem sowohl Spannung als auch (Nudity-)Schauwerte auf der Strecke bleiben, was so manchen Genre-Fan mal eher vergrätzen dürfte. So hängt die Handlung da zwischendrin doch kräftig durch und in den Momenten, in denen das harsche Schicksal junger Hollywood-Starlets verhandelt oder einfach nur in der Disco abgehottet wird, herrscht mal eher gähnende Langeweile. Vollkommen indiskutabel ist dann allerdings das unbefriedigende Ende, bei dem der Zuschauer förmlich in der Luft hängen gelassen und um die Auflösung bezüglich der Identität des "Lakeside Killers" betrogen wird! Profitieren tut das Ganze hingegen nicht unerheblich von der damals noch unverbrauchten Präsenz der jungen Bess Armstrong, für die es ein paar Jahre später mit Hauptrollen in "Höllenjagd bis ans Ende der Welt" und "Der Weiße Hai 3" ja leider nicht mit der großen Kino-Karriere geklappt und die es dann im Anschluss wieder unverdient weitestgehend ins Fernsehen verschlagen hat. So ist "Das Elfte Opfer" als kleiner Problem-Streifen und Drama irgendwie schon okay, unter Thriller- oder auch nur Krimi-Aspekten betrachtet aufgrund der gänzlich versemmelten Whodunit?-Plotte aber ein absoluter Flop und rettet sich lediglich durch das passabel eingefangene Ambiente der unglamourösen Schattenseite Hollywoods halbwegs über die Runden. Das Netteste ist da wirklich noch Dick Miller in einer Nebenrolle als Polizist, ebenso wie bei Joe Dante sicherlich eine kleine Reminiszenz Kaplans an alte Corman-Zeiten...
4/10