Es war einmal ein kleines und überaus süsses Mädchen in China, die hatte eine Schwester die konnte richtig gut tanzen. Und da zur gleichen Zeit ein schwer gebeutelter aber liebenswert rauhbeiniger Tänzer in Südkorea eine gute und motivierende Tänzerin an seiner Seite bitter nötig hatte, besann sich die Schwester des süssen kleinen Mädchens in China und willigte in eine Scheinheirat mit dem kühnen Tänzer in Südkorea ein. Alles schien ganz wunderbar, wäre da nicht das süsse kleine Mädchen anstatt ihrer Schwester letztendlich nach Südkorea aufgebrochen. Die Schwester war doch schon in China ganz fürchterlich verliebt und brachte es nicht übers Herz für Kommerz und Erfolg ihre Liebe zu opfern. Also musste ihre süsse kleine Schwester jetzt in Südkorea ganz schnell das Tanzen erlernen, dem kühnen Tänzer dabei den Kopf verdrehen, uns Zuschauern die Augen wässern und ganz nebenbei die Kinokassen in Südkorea ordentlich klingeln lassen.
So oder ähnlich könnte man die Handlung von "Innocent Steps" umschreiben. Der Film ist ein Märchen der vor allem wieder kleine pupertierende Mädchen ansprechen soll. Es wird das Wunder der Liebe und das daraus resultierende Verschwinden jeglicher Unmöglichkeiten beschrieben. Ein kleines Mädchen ohne Vorkenntnisse lernt in kürzester Zeit den klassischen Ballroomdance in Perfektion, sie erobert einen gebrochenen aber ungemein beliebten Mann und führt ihn durch ihren kindlichen und engelsgleichen Charme zurück auf die Strasse des Lebens. Wer soviel Kitsch erträgt ohne zu Lachen, wer soviel braune Bärchenaugen auch nach der zehnten Einstellung immer noch süss findet und wer bei der Story dann seine Augen mehr als zudrückt, der darf gerne einen Blick riskieren und sich von Mun Geun-yeong verzaubern lassen.
Sie spielt das süsse kleine Mädchen aus China mit dem Namen Jang Chae-rin gewohnt solide und mit der ihr so eigenen Überzeugung. Besonders nachdem nach der vollzogenen Scheinehe der Tausch herauskommt und sie zunächst in dunklen Kanälen verschwinden soll, kommen ihre betörenden Augen zum Einsatz. Die eigentliche Tänzerin Jang Chae-min weilt natürlich noch in China, guter Rat ist nun sehr teuer und unser Startänzer Na Young-sae ( gespielt von Park Keon-hyeong ) ringt schon längst mit seinem Herzen und holt Chae-rin aus der billigen Tanzbar zu sich nach Hause. Sein durchtriebener Manager Ma Sang-doo ( gespielt von Park Won-sang ) ist zunächst entsetzt und später immer mehr begeistert, hatte er doch ursprünglich den gesamten Deal eingefädelt. Doch im Verlauf des Films fragt man sich immer mehr in welcher Weise er mit dem Widersacher Jung Hyun-soo ( gespielt von Chang Yun ) verbandelt ist und warum dieser seinem Tanzkollegen so übel in der Verganheit mitspielte. Es blieb leider nicht beim Ausspannen der Partnerin, der Kampf der beiden gipfelte sogar in körperlicher Gewalt auf der Tanzfläche.
Je besser nun die tänzerischen Fähigkeiten von Chae-rin werden und besonders je näher sich die beiden kommen, desto mehr ahnt man das Unheil was kommen muss. Dieses Unheil hat allerdings nicht mit den beiden Beamten des südkoreanischen Staates zutun, die die vermutete Scheinehe der beiden unter die Lupe nehmen. Ob sich am Ende dieses filmischen Märchens denn wirklich alles zum Guten wenden wird?
"Innocent Steps" ist von vorne bis hinten absolut berechnende Filmkost aus Südkorea. Ganz auf die minderjährige weibliche Zielgruppe ausgerichtet, geizt der Film niemals mit Klischees jeglicher Art. Die grossen unschuldigen Augen der weiblichen Hauptdarstellerin erweichen in Sekunden die Herzen der männlichen Beisitzer im Kinosessel und somit sind doch alle ganz famos bedient. Die kleinen Mädchen dieser Welt bekommen eine solide Cinderella-Story vorgesetzt und die mitgeschleiften Männer dürfen sich an einigen heissen Tanzszenen erfreuen. Wobei wir hier bei einem der wenigen Pluspunkte wären ; die Tanzszenen sind wirklich gut und streckenweise sogar richtig erotisch ausgefallen. Die Story drumherum ist voller berechnendem Konstrukt und überladen mit den typischen Klischees dieser Filme. Letztendlich ist dies zuwenig für eine richtig gute Bewertung, aber dank der guten Tanzeinlagen und der mal wieder zuckersüssen Mun Geun-yeong bleiben am Ende doch gute 6 Punkte übrig.