Filme in denen Frauen gefoltert werden, sind seit jeher eine zweifelhafte Angelegenheit. Auf der einen Seite sollte man natürlich filmische und künstlerische Freiheiten respektieren und eigentlich ist man ja auch in jeder Hinsicht gegen Zensur. Doch auf der anderen Seite sind gerade die Frauenfolter-Filme meist derart banal ausgefallen, dass sie, außer harten Folterungen am laufenden Band, meist nicht viel zu bieten haben und somit einzig und allein auf die perverse Lust der (vorzüglich männlichen) Zuschauer appelliert, dabei zuzusehen, wie Frauen bis aufs Blut gequält werden. Und Jess Franco hat in diesem Genre so einige Werke auf Zelluloid gebracht. So auch "Frauen für Zellenblock 9", ein sehr harter Genre-Streifen, dessen fragwürdiger Inhalt meist langweilt.
Was die Story angeht wird natürlich alles auf möglichst dünner Ebene gehandelt. Ein paar Frauen werden in ein Wald-Camp entführt, in dem die brutale und herrschsüchtige Camp-Leiterin, selbst mit den wiederwertigsten Formen von Folterung probiert, aus ihnen Informationen rauszupressen. Als die Frauen allerdings eines Tages fliehen können, beginnt eine schweißtreibende Jagd, durch den dichten Dschungel. Minimalistisch und im Grunde völlig zweckfrei, spult sich die Story vor den Augen des Zuschauers ab, ohne gewisse Höhepunkte zu präsentieren oder sonstige Innovationen zu zeigen. Im Grunde eine typisch trashige Story, wie es sie bei solchen Filmen immer wieder gibt.
Wie für Franco üblich, laufen die drei Hauptdarstellerinnen natürlich durchgehend nackt durch die Gegend bzw. eine zeitlang hängen sie wie Tiere an der Decke einer Zelle fest. Sexszenen gibt es, bis auf eine recht scharf ausgefallene "Frauen im Quartett"-Szene, eigentlich keine. Der bloße Anblick der nackten Darstellerinnen kann aber gefallen.
Ansonsten packt Franco hier aber einige der wohl wiederwertigsten Folter-Szenarien der Filmgeschichte aus, die nicht jedermanns Sache sind und selbst mich etwas erstaunt (im eher angewiderten Sinne) zurück lässt. Da wird eine Frau breitbeinig auf scharfe Kanten gesetzt, eine andere muss Salzwasser trinken und einer dritten Frau wird sogar ein Nagetier in die Vagina eingeführt. Dazu noch allerlei andere brutale Foltermethoden und natürlich Glaszerberstende Schmerzens-Schreie am laufenden Band. Zwar unterlässt es Franco, die geschundenen Körperteile in Nahaufnahme zu präsentieren, nur in einigen Sekundenbruchteilen sieht man z. Bsp. die Vagina der Frau auf der scharfen Kante sitzend, und auch die Blutszenen werden nur kurz angerissen, doch dafür kriegt man mitunter das Endergebnis zu sehen und allein schon die aufgeführten Folterungen an sich, die mitunter minutenlang dauern, stoßen dem Zuschauer eher übel auf, selbst wenn er sich sonst im Genre schon auskennt.
Dazu kommt dann noch das Finale, das hanebüchener und enttäuschender kaum sein kann. Zwar muss nicht jeder Film unbedingt mit einem "Happy End" enden, doch was man hier zu Gesicht bekommt, enttäuscht nicht nur, sondern ist eigentlich der Gipfel der Geschmacklosigkeit, selbst für Sexplotation. Der Eindruck, das Franco und seine Kollegen mitunter sehr Frauenverachtend eingestellt sind, bestätigt sich hier jedenfalls.
Der größte Minuspunkt geht aber leider an die herrschende Langeweile, die vor allem immer dann eintritt, wenn die abstoßenden Folterungen nicht zur Geltung kommen. Denn während sich einem bei den Folterungen eher der Magen umdreht, so ist dazwischen eigentlich nahezu Funkstille und bis auf die angesprochene Sex-Szenen, langweilt das ganze Treiben nur höllisch, da alles einfach doch wieder ne ganze Spur zu billig und banal ist und so etwas wie Spannung und Atmosphäre überhaupt nicht aufkommen mag, trotz der sonst guten Inszenierung.
Denn in diesem Punkt hat Franco wieder ziemlich gute Arbeit geleistet. Ausstattung, Kostüme, Kulisse alles von passender Sorte, von einigen Säusel-Tönen in Sachen Score mal abgesehen. Der Schnitt ist dieses Mal zudem ebenfalls recht gut gesetzt worden und nicht so hektisch, wie bei vielen anderen Filmen Francos. In diesem Punkt kann man deshalb zufrieden sein.
Und auch die Darstellerinnen können dieses mal überzeugen. Die Darstellerin der bösartigen Campleiterin z. Bsp. ist glaubhaft und überzeugend und auch die Darstellerinnen der weiblichen Opfer machen ihre Sache sehr gut und können die zu erleidenden Qualen der Figuren optimal dem Zuschauer übermitteln, zumal sie auch wirklich allesamt recht lecker aussehen. Da hatte man wirklich mal ein gutes Händchen in der Casting-Abteilung gehabt!
Fazit: Unglaublich harter und brutaler Film der Gattung "Folterung von Frauen", der einige der abartigsten Formen von Folterungen zu bieten hat, die man in der Form wohl nur selten zu Gesicht bekommen hat. Da die Story dazu unglaublich banal ist und es einem die ganze Zeit nur so vorkommt, als wolle Franco nicht mehr, als die Befriedigung der höchst sadistischen Schaulust mancher Zuschauer erreichen, stößt dieses Werk nicht nur ab, sondern langweilt einem unterm Strich auch zu Tode. Die Inszenierung kann sich aber sehen lassen und die Darstellerleistungen überzeugen dieses mal nahezu rundum. Trotzdem eher ein Film auf den man verzichten kann, sofern höchst sadistische Folterungen nicht das Einzige sind, was der Zuschauer zum Zufriedensein braucht! Da gibt es doch wesentlich bessere Genre-Kost!
Wertung: 4/10 Punkte