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Die tapfere Karine (Karine Gambier) versucht Frauen aus einem von einem kommunistischen Regime regiertem Dschungelstaat zu schmuggeln. Doch der Versuch missglückt und Flüchtlinge samt Helferin werden in ein Arbeits- und Folterlager gesteckt, wo ihnen ein herzloser weiblicher Oberst den Willen zu brechen versucht, um die Namen ihrer Hintermänner zu erfahren…

Frauen hatten’s echt nicht leicht bei Fließbandfilmer Jess Franco. So auch in FRAUEN FÜR ZELLENBLOCK 9, einer Mischung aus Women-in-Prison-Folter und Sexploitation im Stile von GEFANGENE FRAUEN, FRAUEN IM LIEBESLAGER, CAGED WOMEN und BARE BEHIND BARS. Derartige Filme stehen und fallen oftmals mit der Performance der weiblichen Hauptrolle. So auch hier. So wirklich sehenswert macht den Streifen vor allem Erotikdarstellerin Karine Gambier (GEFANGENE FRAUEN, DIE TEUFLISCHEN SCHWESTERN). Sieht aus wie eine Schwedin, entpuppt sich aber als wasserstoffblonde Franzosin. Sie wir von dem weiblichen Lagerleiter, einer Kampflesbe mit Heintje-Frisur, als „sexy blonde Supernutte“ betitelt, was wohl wegen ihrer üppigen Oberweite so kommt. Ich hoffe, ich verrate nicht zuviel, wenn ich sage, dass die holde Französin gut 99% des Films splitterfasernackt herumtollt.
In Zellenblock 9 wird neben der Freikörperkultur leider auch beinharte Frauenfolter praktiziert. Die Gefangenen (allesamt nackte Weiber) tragen Ketten um den Hals, werden gezwungen sich anzupissen und den Lesbenoberst oral zu befriedigen, werden aufs spanische Pferd (der für den Schrittbereich unbequeme, keilförmige Stuhl) und die Elektroschockbank gespannt. Busenbomber Karine bekommt’s besonders dick ab: Ihr wird ein Horn, das aussieht wie das von einem Nashorn, und ein Eisenrohr mit einer Ratte drin unten rein geschoben. Aua! Nicht schön! Ein zweifelhafter Spaß á la ILSA – SHE-WOLF OF THE SS und GESTAPO’S LAST ORGY.

„Waaasser! Bitte!“ – „Du kriegst gleich was Feuchtes!“

Glücklicherweise übertrifft die Darstellung nackten Fleisches und der ungewollte Humor Folter und Gore, so dass man, wenn man den Film nicht allzu ernst nimmt, durchaus seine Freude dran haben kann.
Die Bösen bestehen neben Lesben-Heintje aus einem Dr. Mengele-ähnlichen Folterpapst (Howard Venon, JUNGFRAUEN IN DEN KRALLEN VON ZOMBIES, ZOMBIE LAKE) und vielen namenlosen Gringos mit Afro unterm Stahlhelm. Nach einer Schussverletzung wird die Kugel schnell mal mit zwei Grashalmen entfernt. Dies natürlich auch nackt und mit eingeölten Titten. Mittels heißem Lesbengefummel in Ketten wird der Wachposten erst scharf gemacht, dann überwältigt. Es folgen nackte Weiber mit Knarren, nackte Weiber auf der Flucht vor Krokodilen, spurtende nackte Weiber… könnt ihr euch überhaupt vorstellen, was da alles in Bewegung gerät, wenn eine nackte Frau das Laufen anfängt!?

Der Film ist ein frivoles Späßchen mit deutlichen WIP- und Torture-Anleihen, was nicht verwundert, bedenkt man, dass Erwin C. Dietrich (ICH EIN GROUPIE, DER TEUFEL IN MISS JONAS, MAD FOXES) die Produzentenrolle einnahm. Im Grunde geht’s aber einzig und allein um Karine Gambier, die nackt einfach eine prima Figur abliefert und der man anscheinend aus diesem Grund die gesamten Dreharbeiten über die Klamotten versteckt hielt. FRAUEN FÜR ZELLENBLOCK 9 verfährt nach dem Russ Meyer-Prinzip. Somit vergeht kein Moment, in dem nicht entweder Titten oder Ärsche oder beides im Bild sind.

Nacktheit: (+)(+)(+)(+)(+)
Folter: (+)(+)(+)(-)(-)
Sleaze: (+)(+)(+)(+)(-)
Rest: (+)(-)(-)(-)(-) – ich sag nur: „Heintje“.

„Jeder von euch, der ihnen mit dem Gewehrkolben den Schädel einschlägt, bekommt 15 Tage Sonderurlaub! Und jeder, der sie vorher noch vergewaltigt, bekommt zusätzlich noch eine Geldprämie!“

Fazit:
Franco-WIP mit eingeölter Blondine – nicht nur pervers, sondern genial!

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