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Vor zwanzig Jahren musste Wai Lok-Yan (Andy Lau) mitansehen, wie seine Familie von Ray Lui (Paul Chun) ermordet wurde. Wai ist bei seinem Onkel Shang (David Chiang) aufgewachsen und nun Kampfjetpilot. Doch die Vergangenheit holt ihn immer wieder ein und er beschließt Ray Lui zu töten. Der erste Anschlag schlägt fehl und Ray tötet Wai´s Stiefbruder. Jetzt will Wai mit der CIA kooperieren. Die schleußen ihn in San Francisco als Drogenlord ein. Zudem macht sich Wai an Rays Tochter Crystal (Chien-Lien Wu) heran und heiratet sie sogar. Somit hat er den freien Zugang zu Rays Organisation, doch der hat das Spielchen schnell durchschaut und will Wai bei einem Einsatz in Kambodscha opfern.

Erneut hat man sich für eine Vermarktung unter dem Titel "Cover Hard" entschieden. Aber "The Adventure" hat wieder rein gar nichts mit dem Film von 1992 gemein. Diesen drehte Regisseur Ringo Lam (Cover Hard, Undeclared War) kurz bevor er in die Staaten ging, um mit "Maximum Risk" seinen besten Film zu drehen. Hier enttäuscht der ansonsten total überschätzte Hongkongregisseur sein Publikum erneut. Mit einer routinierten Rachestory kann er keinerlei Wendungen verbuchen, geschweige denn neue Ideen mit einbringen. Er folgt straight dem Muster, erst wird die Familie ermordet und der Racheengel infiltriert dann die Organisation des Bösewichts und darf sich nebenbei auch hübsch verlieben. Jedes einzelne Klischee wird hier in voller Länge abgearbeitet, daher zieht sich "The Adventure" auch auf 110 Minuten Lauflänge. Wenn man eine gute halbe Stunde weggelassen hätte, dann wäre es ein kurzweiliger Actionfilm geworden, doch so folgt eine Durststrecke nach der Nächsten. Gerade die Romanze mit Crystal wird wieder dermaßen ausgewalzt und lässt kaum Platz für die ordentlichen Actionszenen.
Damit kann der Film auch ein wenig punkten. Die Shootouts sind gut inszeniert, beherbergen einige blutige Einschüsse, die Keilereien können sich auch sehen lassen, sind jedoch schneller vorbei als sie angefangen haben. Im gelungenen Finale in Kambodscha hatten dann auch die Pyrotechniker ihren Spass, denn die bilschirmfüllende Zerstörungswut ist sehr spektakulär ausgefallen. Insgesamt gesehen ist aber wieder zu wenig Action vorhanden.
Ich hab ja schon mal bei Lam bemängelt, dass er sich überhaupt nicht, oder kaum um die Kulissen kümmern würde. Hier bietet er wenigstens Abwechslung. Man reist zwischen Kambodscha, Thailand und San Francisco hin und her. Die Klissen sind sehr authentisch und gerade das vom Krieg geplagte Kambodscha hat Lam bestens eingefangen.
Andy Lau ist zwar kein Chow Yun-Fat aber schlägt sich doch recht wacker. Die Darsteller agieren alle sehr ernst, ohne die sonstigen Scherze, sogar unsere Synchro ist diesmal gelungen. Nur die beiden Damen (Rosamund Kwan, Cien-Lien Wu) tendieren ein wenig zum Overacting und können dem Zuschauer schon ab und an auf den Geist gehen.

Ein reines Durchschnittsprodukt, dass bisweilen sogar ziemlich langweilen kann. Nur die wenigen Actionszenen rütteln Einem wach, doch ansonsten hat man alles schon einmal gesehen. Wenigstens fällt der Hongkongklamauk diesmal ganz weg, die Darsteller agieren auf sewhr ernster Ebene.

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