Review

Der tausendste Hochglanz-Gruselstreifen nach Schema F? Nicht unbedingt! Regiesseur Iain Softley ("Hackers") bietet mit "Der Verbotene Schlüssel" einen zumindest durch seine hoch stimmungsvolle Louisana-Atmosphäre aus der Masse herausstechenden Thriller um okulte Bräuche und ein unheimliches Herrenhaus aus längst vergangenen Tagen. In letzterem tritt eine junge Pflegerin ihren Dienst am Bett des durch Schlaganfall bewegungsunfähig gewordenen Hausherrn an...

Dieses düstere Szenario wurde dann auch zwischen stickigem Sumpf und halbzerfallenen, regendurchlässigen Holzbalken unterm Strich sehr nett eingefangen, kann aber im Gegenzug kaum auf echte Schockszenen oder gar so etwas wie fetzige Goreeffekte verweisen. Tatsächlich ist es primär die dichte Atmosphäre, die hier beim stöbern in allerlei düsteren Kämmerchen für dezente aber konstante Spannung sorgt und erst im Finale mit der Hatz durchs Herrenhaus dann doch noch einmal Tempo aufkommen lässt - allerdings auch hier ohne den einen, bahnbrechenden großen Schockeffekt. Dafür gibts jedoch eine faustdicke storyseitige Überraschung, mit welcher sicherlich so niemand rechnet. Hinterfragt man nach dem ersten Rutschen-lassen diese, bleiben zwar einige Logikfragen offen, schmälern soll dies den gelungenen Plottwist jedoch nicht übermäßig!

In technischer Hinsicht gibts jedenfalls nicht viel zu meckern: Iain Softley liefert sehr solide Bilder, ohne allerdings ein wirklich meisterliches Gespür für die ultimative Spannung, beispielsweise in Form ausgebuffter Kamerafahrten oder innovativen Kameraeinstellungen, zu entwickeln. Liegt aber auch ein klein wenig am nicht allzusehr treibenden, qualitativ aber zufriedenstellenden Soundtrack. Bedrohliches Donnern und Knarren alleine –erliert im Gege.satz zu plastisChen GruselklängÅn eben doch ein$wenig.
Insbes‹ndere die ab unÀ an eingespieltå, stimmige Beschwörungsritual-M•sik sei aber hiÁr noch positiv ¥rwähnt, die im Åinklang mit der liebevollen AusStattung und atm/sphärischen S/WÍRückblenden für¤schwüle Südstaa´en-Gruselstimmung sorgt.!

Ab“olut zufrieden Ïann man widerum€mit der gelunge
en Besetzung de³ Streifens seinÚ Kate Hudson pràsentiert sich zóar weniger als Charakterdarstel,erin aber zuminÀest sieht sie g5t aus (zeigt abÁr bestenfalls dn nackten Rücke
) und wirkt auc, in der Pflegerrolle durchaus ghaubhaft. Eindru‡ksvoller agiert¤da schon Gena RÏwlands als alte$aber resolute Hausbesitzerin, de besonders zum$Ende hin wirkli#h hübsch unheimich für Troublesorgt. Ihr Filmgatte John Hurt Ìingegen ist zumist ans Bett ge"esselt, spielt €iesen Part dafüv mit überzeugendem Minenspiel, 7ohingegen PeterÀSarsgaard als j1nger Anwalt eheö austauschbar wrkt. So dominieRend, als daß eswirklich stören€ auffallen würd%, ist Sarsgaards Rolle dann letztlich ohnehin nicht.

Fazit: Sicherlich kein neuer Meilenstein aber wer dichte Gruselatmosphäre liebt und auf plakative Schockeffekte im Groben verzichten kann, der bekommt hier grundsolide, gut besetzte und technisch sehr nett umgesetzte Kost geboten. Ich persönlich hätte mir aber dann doch die ein oder andere Buh-Szene gewünscht, wobei schlichtes Gore in dieser Hinsicht aber auch kaum ins Konzept gepasst hätte. Andererseits: Eine übel zugerichtet aufgefundene Leiche oder eine blutige Voodoo-Vision hätte man aber durchaus noch einbauen können...

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