Im Moment ist Hochsaison für Grusel oder Geisterfilme. Bloß können die meisten nicht überzeugen, weil die Story flach wie eine Flunder ist, es zu viele Durststrecken gibt und meistens gar nichts erklärt wird. Hier sticht " Der verbotene Schlüssel " ganz klar hervor, denn er bietet eine fein ausgedachte Story mit einem tollen, nicht vorhersehbaren Finale.
Regie führt hier Iain Softley, welcher sich schon 2001 mit dem etwas seltsamen Film " K-Pax " einen Namen gemacht hat. Aber man kann Softley ein gewisses Talent nicht absprechen, welches er auch hier in dieser etwas ungewöhnlichen Story zeigt.
Leider kann ich mich für solche Filme immer noch nicht richtig begeistern, da ist meine Wertung von 6 Punkten schon gut.
Auch der Erfolg blieb etwas hinter den Erwartungen zurück, so machte man schon vorher im TV Werbung ohne Ende für den Film, aber so richtig sehen wollte ihn keiner. Dabei wird man wirklich gut unterhalten, aber die berühmten Durststrecken sind vorhanden, denn der Film braucht wirklich seine Zeit um endlich mal in die Gänge zu kommen.
Aber die Story kann es rausreißen und es wird mal alles erklärt und dies klingt auch plausibel, man kann es sich wirklich vorstellen. Es geht um Voodoo und dieser Zauber funktioniert wirklich nur wenn man daran glaubt und er hat in Wirklichkeit schon viele Leute in den Wahnsinn getrieben, deshalb gilt der Kult heute noch als sehr gefährlich, aber für die Leute in new Orleans bedeutet er Heilung und ist eine Lebeneinstellung und für uns hier meistens guter Stoff für einen Film, man denke nur einmal an " Die Schlange im Regenbogen ". Und auch hier hat es ja funktioniert.
Die 25-jährige Caroline ( Kate Hudson ) will Krankenschwester werden und nimmt einen Pflegejob in einer verlassenen Villa in den Sümpfen von Louisiana an. Dort wohnt die seltsame Violet ( Gena Rowlands ) mit ihren Gatten Ben ( John Hurt ), welcher einen Schlaganfall erlitt. Bald entdeckt Caroline ein verstecktes Zimmer in dem eine Art Voodoomesse stattgefunden hat. Und auch sonst scheint hier etwas nicht zu stimmen, denn Ben fleht sie ständig um Hilfe an. Caroline beginnt sich immer mehr für den Voodookult zu interessieren und fängt bald an tatsächlich daran zu glauben. Außerdem glaubt sie dass Violet ihren Mann Ben hier gefangenhält. Hilfe erhofft sie sich von Violets Anwalt ( Peter Sarsgaard ). Doch dieser birgt auch ein dunkles Geheimnis.
Gedreht wurde wirklich in der Gegend um New Orleans, darum konnte man die schwüle und sumpfige Umgebung so gut einfangen. Die Villa liegt natürlich weit weg vom Schuss, außerdem wabert hier fast immer der Nebel und auch sonst ist die Atmosphäre sehr düster. Der Ort wirkt sehr trist und es regnet oft sehr stark oder gewittert gar. Auch das Haus ist groß und dunkel und überall gibt es wieder diese knarzenden Geräusche.
Auch beim Score hat man sich dem Voodookult angepasst und liefert viel Musik um den Zauber. Natürlich dürfen die 08/15 Gruselsounds hier nicht fehlen. Trotzdem kann der Score überzeugen und manchmal Gänsehaut erzeugen, vor allem wenn Papa Justifah seine Beschwörungsformel aufsagt.
Nur leider braucht der Film seine Zeit um in die Gänge zu kommen, daher ist die erste Hälfte recht langatmig und auch fast unspannend. Es wird viel im Haus herumgeschlichen, Sachen entdeckt, welche zunächst keinen Sinn ergeben, doch wenn man wirklich gut aufpasst, kommt man recht früh hinter das Geheimnis von Violet und Ben, welches es dann auch wirklich in sich hat.
Auf dem Goresektor bekommen wir gar nichts geboten und wenn man die Hinrichtung der beiden schwarzen Diener nicht so genau und verstörend dargestellt hätte, dann hätte man vielleicht noch eine FSK 12 Freigabe herausschlagen können.
Dafür wird der Film in der zweiten Hälfte zunehmend rasant und auch spannend.
Die Darsteller sind allesamt glaubwürdig und machen ihre Sache wirklich großartig.
Vor allem Kate Hudson, der man eine so einfühlsame Rolle gar nicht zugetraut hätte, weil sie eher wie ein Partygirl wirkt. Aber sie hat diese Hürde gut genommen und verkörpert Caroline sehr gut. Vor allem wie sie sich immer mehr in den Voodookult hineinlebt ist wirklich großartig geworden.
Auch Gena Rowlands als Violet ist eine sehr gute Wahl. Sie mimt die sehr seltsame Frau, welche hier ein Geheimnis verbirgt.
Und auch John Hurt meistert seine sehr schwere Rolle und spielt den gelähmten Ben sehr glaubwürdig.
Sonst noch mit von der Partie ist Peter Sarsgaard, welcher den Anwalt von Violet verkörpert. Auch er ist eine sehr passende Besetzung für den Film.
Fazit:
Ganz klar einer der besseren Gruselfilme, vor allem mit plausibler Story und so etwas ist heute schwer zu finden. Auch der Voodoo Hokus Pokus bleibt real und schwenkt nicht ins fantastische ab. Die Darsteller sind allesamt perfekt und vor allem die schwüle und neblige Kulisse kann überzeugen. Auch der Score ist gut geworden. Nur die erste Hälfte ist zu lahm inszeniert, dafür legt man in der zweiten Hälfte ordentlich Tempo zu und das Finale ist wirklich verblüffend. Auch wenn ich nicht so ein Fan von solchen Filme bin, hat mir " Der verbotene Schlüssel " gut gefallen.