„Banlieue 13“ oder bei uns „Ghettogangz - Die Hölle vor Paris“ ist ein aufwändig inszenierter Action- und Stuntfilm aus Frankreich.
Story:
Frankreich in der Zukunft, im Jahre 2010:
Leïto (David Belle) lebt in einem heruntergekommenen Stadtteil von Frankreich welcher Bezirk 13 heißt. Wegen der hohen Kriminalität, herrschen dort Chaos und die Gangs. Die Polizei hat hohe Mauern um den Stadtteil errichten lassen, wodurch keiner von den Einwohnern raus oder Fremde auch nicht eindringen können.
Eines Tages klau Leïto dem Gangsterboss Taha (Biber Naceri) etwa 20 kg Heroin. Da dieser seine Drogen wieder haben will, schickt er Leïto seine Killerbande auf den Hals.
Auf Grund der Wendig -und Geschicklichkeit von Seiten Leïto´s, kann die Schlägerbande ihn zu 12t jedoch nicht in die Finger bekommen.
Daher nimmt Taha Leïto´s Schwester Lola (Dany Verissimo) als Druckmittel gefangen um so sein Heroin wieder zu gelangen.
Da Taha und seine Gangsterbande so ziemlich alles rauben und erbeuten was sie in die Finger kriegen, schrecken sie auch vor gepanzerten Polizeiwagen inkl. gefährlicher Ladung nicht zurück.
In einem der Polizeiwagen befindet sich eine Bombe, deren Zündmechanismus aktiviert wurde.
Das Polizeihauptquartier ist darüber am Laufenden und beschließt ihren besten Cop Damien (Cyril Raffaelli) in Taha´s Versteck einzuschleusen, um die Bombe zu entschärfen.
Allerdings kennt er sich in Bezirk 13 überhaupt nicht aus, deshalb soll er Leïto dazu bewegen mit ihm zusammen zu arbeiten.
Schauspieler:
David Belle spielt Leïto.
Seine schauspielerischen Fähigkeiten werden zwar nicht gefordert, dafür seine artistischen Stunteinlagen um so mehr.
Er springt über Dächer, durch Treppengelände, sprintet von einer Wohnung zur anderen, das es eine wahre Freude ist ihm bei seiner Hetzjagd zuzuschauen.
Cyril Raffaelli spielt Polizist Damien.
Auch hier gilt dasselbe wie bei David Belle.
Bei den Fight -und Stuntszenen zeigt er sich als wahrer Könner seines Fachs. Spektakulär geht es zur Sache wenn er seine Gegner verdrescht.
Biber Naceri spielt Gangsterboss Taha.
Er liefert eine der besten schauspielerischen Leistungen im Film ab. Wovon der Film ja nun mal nicht gerade glänzt.
Ein paar lockere Sprüche hat er auf den Lippen drauf, und sorgt beim Zuschauer für gute Stimmung.
Dany Verissimo spielt Leïto´s Schwester Lola.
Sie ist nur sehr wenig zu sehen und das ist auch gut so.
Denn wenn sie mal etwas Screentime hat, dann nervt sie doch im Film etwas. Andauernd muss sie gerettet werden.
Wenn sie mal die Knarre in die Hand bekommt fühlt sie sich so stark, das der Zuschauer nur noch entweder am lachen oder kopfschütteln ist.
Bei mir war es eher zweiteres.
Kein Grund ihre schwache Darbietung näher zu erläutern.
Inszenierung:
Die Story von „Ghettogangz - Die Hölle vor Paris“ ist äußerst flach und wird nur nebenbei erzählt.
Am Ende des Films bekommt man zwar noch einen guten Einfall geboten, den der Zuschauer aber bereits ohnehin schon vorausgesehen hat.
Zumindest versteht Regisseur Pierre Morel sein Handwerk und konzentriert sich voll und ganz auf die Action.
Von der gibt es nämlich mehr als genug.
Andauernd wird geschossen, gesprungen oder gefightet. Somit wird es nie langweilig und das Tempo des Films ist enorm hoch.
Die Stunteinlagen sind absolut Spitze und bieten viele spektakuläre Moves, die den Zuschauer bei Laune halten.
Manche Stunts sind der Wahnsinn, das man sich als Zuschauer fragt, was die Schauspieler oder besser gesagt Stuntleute dazu veranlasst hat, solche Risiken einzugehen.
Vor allem bei den Sprüngen von den Dächern sahen einige Szenen gefährlich und halsbrecherich aus.
Würde zu gerne wissen, wie viele Verletzungen und Knochenbrüche es während des Drehs gab.
Die 18er Freigabe verwundert mich doch.
Der Film besitzt zwar einige harte Szenen, aber in der Vergangenheit hatten Produktionen auf etwas demselben Niveau und Härtegrad doch noch eine 16er Freigabe bekommen.
Manche Szenen sind aber auch unrealistisch: wie z.B. der Kugelhagel auf fahrende Autos, wo die Wagen völlig demoliert und durchsippt werden, das man sich als Zuschauer fragt, wie die Insassen das wohl überlebt haben.
Eine Szene später laufen sie quietschlebendig und ohne einen kleinen Kratzer weiter als ob nix gewesen wäre.
Dennoch sind die Shootouts erstklassig inszeniert und es gibt auch reichlich davon. Blutige Einschüsse gibt es massenweise und die wurden auch hart und realistisch dargestellt.
Fazit:
Zugegebenermaßen ist „Ghettogangz - Die Hölle vor Paris“ blöd, stupide und die Story nur Mittel zum Zweck.
Konzentriert man sich bei dem Film jedoch voll und ganz auf Herzstück des Films: die Action, so wird man bestens unterhalten.
Leider muss wie schon bereits erwähnt, die Story Abstriche machen und wurde wohl in kürzester Zeit von den Drehbuchautoren verfasst.
Da der Film zu keiner Zeit langweilt und Tempo und Inszenierung wirklich auf höchstem Niveau sind, wird man als Actionfan seinen kurzweiligen Spass haben.
Allen anderen sei der Film nur mit Vorsicht zu empfehlen.