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Luc Besson steht für Qualiät - überaus gute Qualität. Er hat sich in den letzten Jahren ein sehr gutes Ansehen in der Action-Sequenz erarbeitet, allerdings oftmals nicht selbst als Regisseur, sondern nur als Förderer von Talenten. So geschehen mit dem etwas umstrittenen "Ong Bak", dem Luc Besson in Europa zur Bekanntheit verholfen hat...wohl auch nicht ganz uneigennützig, denn eine Stange Geld wird er zwangslaufig auch mit den Vermarktungsrechten verdient haben.
Ein anderes Projekt auf der Liste von Luc Besson war nun auch "Ghetto Gangz", mit dem er ein neues Talent namens Pierre Morel am Regiehimmel einführte, von dem ich bis dahin noch nie etwas gehört hatte...
Ich weiss nicht, bei wie vielen Sachen der "Vater" des Erfolges Luc Besson Pierre Morel unterstützt hat, allerdings kann sich das Endprodukt mit der internationalen Konkurrenz im Action-Kino messen.
Klar, zu viel Wert auf schlüssige Handlung und anspruchsvolle Dialoge darf man bei diesem Reisser nicht legen, aber ingesamt ist das Projekt von Morel anständig in Szene gesetzt und die Schauspieler haben auch alle ihren Platz in den Visionen von Besson/Morel gefunden...
Die Action-Szenen sind überaus häufig. Es gibt anspruchsvolle Verfolgungsjagden durch die Hochhausschluchten des Banlieue 13, die ich in dieser Form noch nie so ausführlich gesehen habe. Öfters mit Slow-Motion unterstütz sind die Sequenzen wirklich die Créme de la Créme, was man sich wünscht, wenn man einen Action-Film in seinen DVD-Player schiebt...
Eben genau aus diesem Grund ist es eher nebensächlich, dass manchmal die Handlung doch etwas an den Haaren herbeigezogen wird.
Aber lassen wir uns mal etwas die Geschichte in die Erinnerung kommen...waren letztes Jahr nicht so ähnliche Geschichten in den Nachrichten zu hören?? Gut, Banlieue 13 ist dann doch etwas Fiktion, aber war es nicht so, dass die gesamte Oberschicht in Frankreich nicht gerne erinnert wurde an die Probleme, die sich in ihren Vororten häuften? Waren bzw. sind in den Vororten der französischen Metropolen nicht genau diese Brennpunkte vorhanden, die in Banlieue 13 überzogen angespitzt werden? Wurde 2004 das Thema von Besson/Morel zufällig gewählt, oder wollten sie mit ihrem Projekt doch auf etwas Tieferes hinaus? Ich weiss es nicht, aber der Film ist da und der Film ist gut, auch wenn Morel nicht gänzlich die Tiefen in den Film bringt, damit er als sozialkritisches Drama anerkannt werden darf...er ist einfach ein kurzweiliger und auf das Action-Segment bezogen anspruchsvoller Film, der kleine Nuanzen von brutaler Realität in sich trägt, reale Missstände, die in Frankreich wie ein bestialischer Krebs wuchert und endlich ausgemerzt werden sollte...

9.0/10 Punkte

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