Mit "Le Révélateur" entführt uns der gebürtige Franzose Philippe Garrel ohne Vorwarnung oder Vorspann in seine ganz eigene apokalyptische Welt, welche mitunter an den Schauplatz eines Krieges erinnert, ein im wahrsten Sinne des Wortes dunkles Szenario ohne Hoffnung, dominiert von unheimlicher Stille und tristen Bildern zu einer ungemein beklemmenden Atmosphäre verschmelzend, ein wahrhaft pessimistischer, in sich schlüssiger Alptraum, der nicht den geringsten Charme versprüht und aus dem es kein Entrinnen gibt. "Le Révélateur" verfehlt seine Wirkung nicht!
Erzählt wird die Geschichte eines offenbar desillusionierten Vates, einer scheinbar paranoiden Mutter und infolge dessen schon fast zwangsläufig ihres sichtlich traumatisierten Kindes, die ziellos umherirren. Alle drei scheinen irgendwie den Bezug zur Realität verloren zu haben. Gescheiterte Existenzen am Rande des Wahnsinns, vermutlich als Resultat einer völlig kaputten Gesellschaft. Wir erfahren bis zum Schluss rein gar nichts über irgendwelche Hintergründe oder ähnliches. So lässt Garrel viel Spielraum für Interpretationen und Spekulationen, bei nicht völligem Desintresse wird man geradezu gezwungen seine grauen Zellen in Gang zu setzen.
Auf seine ganz eigene, subtile Art verwandelte er das ihm zur Verfügung stehende Zelluloid mithilfe einer im Grunde simplen Geschichte in ein schlicht gehaltenes, aber unwahrscheinlich brilliantes, surreales Abbild paranoider Wahnvorstellungen und trotzte damit jeglicher Konvention. "Le Révélateur" ist ohne Frage ein beängstigendes und erschütterndes Meisterwerk, von dem eine unglaubliche Faszination ausgeht.