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Jackie Chan und Regisseur Stanley Tong sind eigentlich ein gutes Team. Gemeinsam haben sie doch die Actionkracher Firststrike, Police Story 3 und „Rumble in the Bronx" gedreht. Aus Ausrutscher von Tong kann da wohl der unsägliche „Mr. Magoo" gezählt werden. Also alles in allem konnte man sich doch einiges erwarten. Doch wie sie oft in der Filmbranche werden solche Erwartungen nicht erfüllt.

Kurz zum Inhalt: Der Film läuft auf 2 parallel verlaufenden Ebenen: in der einen ist Jackie Chan ein General im antiken China der eine Prinzessin rettet und für seinen Kaiser kämpft. Diese ist allerdings nur eine Traumsequenz von dem Archäologen Jackie der nach einem Mysterium aus dieser Zeit sucht. Gegen Ende hin verbinden sich beide Handlungsstränge in eine Art Fantasy Spektakel.

Schon aus der obigen Inhaltsangabe sieht man die Problematik von „Der Mythos". Bei 2 parallelen Handlungen müssen diese auch in ihrer Gangart übereinstimmen. So ist der historische Jackie ernst und seine Abenteuer eher blutige Kämpfe die an eine leichte Variante von Hero, Tiger & Dragon und ähnliches erinnern. Jackie als Archäologe hingegen erinnert stark an die gute alte 80er Actioncomedy Hong Kong Zeit mit Filmen Marke Mission: Adler. Doch es wirkt leider leicht verstörend wenn einerseits Jackie mit den Füssen klebenbleibt und Slapstick Einlagen macht und einige Minuten das Schwert schwingt und Köpfe absäbelt. Mich stört es auch wenn Fantasy Element recht plump erklärt werden. Hierfür braucht es nun mal keine Erklärungen wie in Science Fiction Filmen, denn es sollte der eigenen Phantasie überlassen sein. Leider ist der Film so kein Genuss.

Aus meiner Sicht wäre das Projekt interessanter gewesen, wenn man 2 Filme gedreht hätte. Einen harten ernsten Jackie Chan Film mit Ritterrüstung und Schwert. Und einen eher leicht komischen wie Mission: Adler. Gegen Ende hin kommen Erinnerungen an „A Chinese Ghost Story" oder „Once Upon a Time in China" hoch. Schade, dass nicht die Legende Tsui Hark hier beteiligt war. Neben dem Inhalt sind aber auch die Kameraführung und die Bilder zu kritisieren. So sind die Bilder für asiatische Verhältnisse recht statisch und die Bilder selbst wirken z.T. so als ob sie aus einer Fernsehproduktion stammen. Aus der schönen Landschaft mitsamt der stimmigen Musik wäre sicher mehr raus zu holen gewesen. Auch bei den CGI Effekten kommt einem das Schaudern. Gleich zu Beginn rollt eine Feuerkugel den Berg herab, nur man sieht die Computer Grafik richtig. Offensichtliches CGI Feuer brennt nun mal nicht und CGI Blutspritzer wirken schon gar nicht. Leider kommt der Mythos an aktuelle Produktionen aus dem asiatischen Raum keineswegs heran.

Auch ungewohnt für asiatische Filme, der Bösewicht wirkt recht farblos und nicht gerade bedrohlich. Hee-Son Kim als Prinzessin und Jackie harmonieren und bilden im Film ein romantisches Paar. Beide singen auch gemeinsam den an sich guten Titelsong. Und es gibt doch wie immer bei Jackie gute Kampfeinlagen. Doch auch hier muss man sagen, dass man diese schon in anderen Filmen besser und vor allem spannender gesehen hat. Von innovativer Kampfkunst keine Spur. Die sehr simple Story passt einfach nicht und so kommt eher durchschnittliche Unterhaltung auf. Denn es fehlt einfach an Spannung und als actionverwöhnter Zuschauer kommt bald Langeweile auf.

Aus meiner Sicht eben ein durchschnittliches Abenteuer von Jackie Chan. Aus dem Konzept wäre mehr raus zu holen gewesen. 2 Filme oder den Fokus ganz auf 1 der beiden Geschichten legen. Als TV-Miniserie wäre „Der Mythos" sicher beachtlich gewesen. So wird „Der Mythos" ganz von Jackie Chan getragen und seine Person hat wohl auch zum Erfolg im asiatischen Raum beigetragen. Ein mäßiger Spaß, der wohl nur eingefleischten Jackie Chan Fans Freude bereitet.

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