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Archäologe Jack und Wissenschaftlerkumpel William wollen das Geheimnis der Grabstätte des sagenumwobenen Kaisers Qin Shihuang lüften. Im Inneren von dessen Mausoleums wird der Schatz von Chinas erstem Kaiser vermutet. Seit 2000 Jahren hat es niemand geschafft, diesen zu finden. Der Legende zufolge wurden alle am Bau beteiligten Sklaven bei lebendigem Leib in die Wände der Grabstätte eingemauert. Somit konnte auch das Geheimnis über Jahrtausende hinweg gewahrt bleiben. Im Laufe der Expedition wird Jack jedoch immer wieder von Alpträumen gepeinigt, in denen er als antiker Heerführer Meng Yi das Leben einer schönen Prinzessin retten soll. Aufgrund der nächtlichen Visionen fällt es Jack immer schwerer, zwischen Traum und Wirklichkeit, Vergangenheit und Gegenwart zu unterscheiden. Das ist nicht gerade förderlich, wenn man den wissenschaftlichen Grundgedanken der Exkursion berücksichtigt.
The Myth ist nur zu fünfzig Prozent ein typischer Jackie Chan Film, was hauptsächlich daran liegt, das der Film zwei komplett verschiedene Handlungsfäden hat und der gute Jackie jeweils zwei komplett verschiedene Charaktere zu verkörpern hat. Da hätten wir zum einen im Antikpart des Film den todernsten Chan in seiner Rolle als des Kaisers treuer General, bei der er keine Miene verzieht und Feinde auch mal recht derbe umbringt, dieser Part spielt sich ähnlich im Stile von "Hero" wie ein typischer asiatischer Historienfilm, mit opulenten Kostümen und Massenszenen inklusiv der obligatorischen Schmacht-Love-Story ähnlich der Lanzelot/König Arthus/Guinevere Dreiecksbeziehung. 
Alles sehr ungewohnt, wenn man sonst beinahe ausschließlich nur die spitzbübische Seite Chans kennt.
In der Parallelhandlung dafür gibts wieder den gewohnten Jackie mit seinen Kapriolen und Kung Fu Slapstick Einlagen zu bestaunen. Zwar auch nicht ganz so verspielt wie in manchen Vorgängerwerken, dennoch gibts beispielsweise einen humorvollen Kampf auf einem mit Leim bestrichenen Fließband zu bewundern und auch als Schwertkämpfer macht er eine gute Figur. 
Auffällig ist auch der häufige CGI Einsatz und auch das Chan seine Stunts nicht wie gewohnt selbst ausführt. Im Finale werden dann die Handlungsstränge zu einem mystischen Fantasy Showdown zusammengeführt, alles irgendwie etwas gewöhnungsbedürftig. The Myth ist sicher nicht der allerbeste seiner Filme, aber man muß ihm auch mal zugestehen, etwas ernstere Rollen in Angriff zu nehmen. Der Rest der Darsteller ist ebenfalls brauchbar, mehr aber auch nicht. Wer auf die Kombination von Historienepos und patentierter Action Komödie steht sollte mal einen Blick riskieren, Jackie Chan Fans sowieso, auch wenn das Zwerchfell weitestgehend geschont wird.
6,5/10 
  

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