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Dick Harper (Jim Carrey) kann sein Glück kaum glauben. Er wird in den heiligen 51. Stock der Firma, in welcher er arbeitet, gerufen, um dort zum Promotion Chef befördert zu werden. Seine erste Aufgabe besteht darin in einer Fernsehsendung die neuen Quartalszahlen bekannt zu geben, jedoch erfährt er in eben dieser, dass die Firma pleite ist und die Mitarbeiter demnächst auf der Straße sitzen werden. In der Zwischenzeit hat er bereits ein neues Auto und einen Swimmingpool gekauft und seiner Frau geraten ihren verhassten Job im Reisebüro aufzugeben. Selbstverständlich sollen die Nachbarn so wenig wie möglich vom Bankrott der Harpers mitbekommen und so sehen beide nach einigen erfolglosen Minijobs nur noch einen Weg aus der Misere: Raubüberfall

Dean Parisot, der auch schon für „Galaxy Quest“ und die Fernsehserie „Monk“ verantwortlich zeichnete, versucht dieses durchaus ernste Thema humorvoll darzustellen, ohne dabei zu überzogen zu wirken – Und dies gelingt auch zum größten Teil. Selbstverständlich gebührt ein Großteil des Humors in diesem Film Jim Carrey, der durch einige durchaus komische, wenn auch zum Teil leicht überzogene, Auftritte wie immer glänzen kann, dennoch entlockt der Film dem Betrachter auch den einen oder anderen Lacher, ohne Jim Carrey Grimassen schneiden, oder eben über etwas stolpern zu lassen. So lassen sich im Film auch durchaus Stellen finden, die einfach nur aufgrund der Situation einen gewissen Humor versprühen.

Dennoch wurde Jim Carrey mit der Figur der Jane (Tea Leoni) noch ein starker Gegenpart spendiert. Im Duo ist sie, zumindest zu Beginn, eher die Person, die Vernunft ausstrahlt, ein schlechtes Gewissen bei den Überfällen hat und sich anfangs noch über die Idee ihres Ehemannes amüsiert. Diese Komödie funktioniert auch nur im Duo, als beide etwa einen Imbiss ausrauben und sich dabei über die Muffins unterhalten, sorgt dieses für einige Lacher beim Betrachter. Weiterhin kann auch noch Alec Baldwin als Firmenchef, der sich am Untergang der Firma bereichert hat und im Fernsehen beim Urlaub, oder etwa vor seiner Villa, versichert, dass auch ihn diese Misere hart getroffen hat, überzeugen. In einer ähnlichen Rolle (mit der Ausnahme, dass er dort nicht die Firma um ihr Geld erleichtert hat) konnte er auch erst kürzlich in „Elizabethtown“ überzeugen.

Die Situation des Firmenchefs, der seine Firma untergehen lässt, um sich daran zu bereichern, würde sich wieder einmal perfekt eignen, um eben in Klischees zu versinken und die große Moralkeule auszupacken, dieses wurde aber zum Glück größtenteils vermieden. Es geht eben nicht darum darzustellen, wie grausam die Tat war, sondern Vordergründig um Dick und Janes Versuch ihre Klasse zu erhalten. Die Raubüberfälle können ebenfalls mit einem Augenzwinkern betrachtet werden, schließlich ist das ja eine Komödie. Dann stört es auch nicht weiter, dass die Story an sich einige Schwächen aufweist. Zum Beispiel lässt sich nicht die plötzliche kriminelle Energie der Protagonisten erklären, weiterhin ist es unwahrscheinlich, dass sich ihre Raubüberfälle so auszahlen, wie es im Film dargestellt wird. Der Film will halt einfach Spaß machen und unterhalten und das gelingt.

Insgesamt wurde in dieser Komödie jedoch etwas zu viel Zeit aufgewandt, um den Abstieg von Dick und Jane zu erzählen, humorvolle Situationen gibt es in diesen Szenen der unrentablen Minijobs dennoch. Dafür kann der Film mit einem gelungenen Beginn (das Fernsehinterview von Dick) und einer ebenso gelungenen zweiten Hälfte überzeugen. Zweifelsohne ist das Highlight des Films der „große Coup“ zum Ende, welcher Stilecht mit Zielortbetrachtung und allem was dazugehört eingeleitet wird.

Alles in allem schafft es diese Komödie den Betrachter die gut eineinhalb Stunden zu unterhalten, ohne dabei Langeweile aufkommen zu lassen. Das man diese Komödie nicht Bierernst nehmen kann, sollte man sich jedoch zuvor klarmachen.

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