Der Titel ist leider nicht Programm, denn von den eleganten Bleigefechten, wie man sie etwa aus Hongkong von einem John Woo kennt, ist dieses selbstverliebte und nicht stringente Drama in artsy Schwarzweiß trotz eines gewissen Fetischismus für Schusswaffen ganz weit entfernt. Obwohl viele inhaltliche Parallelen existieren, ist nicht einmal ein TAXI DRIVER dabei herausgesprungen, denn dem Loser, der inmitten des irrgartenartigen Molochs von all den Punks, Betrügern und ätzenden, kaputten Typen ständig nur eins auf die Mütze bekommt, ist kein richtiger Racheakt vergönnt. So fehlt dem Film jegliches Payoff, weshalb die Geduld des Zuschauers nicht ausreichend belohnt wird und diese Erfahrung am Ende eine unbefriedigende bleibt. Weil man sich auch in der Gewaltdarstellung (relativ) zurückhält, kommt BULLET BALLET daher wie ein ICHI THE KILLER ohne jeglichen Biss.