Um es mal vorweg zu sagen: Equilibrium ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme, was ich zum Großteil nicht nur der Story, sondern vor allem Wimmers Talent zuschreibe, mit eher wenig Budget trotzdem gehörig rumzustylern (man nehme nur mal die Shootouts). Was Ultraviolet angeht: Hier muss man im Vergleich zu Wimmers Opus Magnum einige derbe Abstriche machen...
Zunächst einmal die Hauptdarstellerin. Dass Milla Jovovich im großen und ganzen nur auf etwas höherem Niveau als mein Arsch schauspielern kann, dürfte allgemein bekannt sein. Und wenn ich jetzt sage, dass sie hier eine ihrer besten Leistungen zeigt, weiß ebenfalls jeder, dass ein Christian Bale sie trotzdem auch nach zwei Ladungen Morphium locker an- wenn nicht sogar durch die Wand schauspielern würde. Tja, wenigstens sieht die Alte um einige Klassen besser aus als mein Arsch, selbst wenn ich in den letzten Jahren anstatt Burger King den Stepper besucht hätte. Will sagen diese hautengen Lederhosen stehen ihr schon ganz gut. Das zweite, und vermutlich größte Problem des Films: Es ist nicht Wimmers, sondern Sonys Schnittfassung. Und die hatten im Cutterraum wohl ne Wette laufen, wie viel Story sie rausschneiden können, dass der Zuschauer alles noch irgendwie nachvollziehen kann. Das Ergebnis: Eine Actionscene jagt die nächste, und da Wimmer hier Actionmäßig zwar gute Arbeit (stylische Shootouts, coole Inscenierung, hier und da mal ne gute Idee) macht, aber doch irgendwie nur von Equilibrium klaut (was Violet da mit ihren Knarren macht, sieht doch verdammt nach Gun-Kata aus), wird man als Zuschauer irgendwann ein wenig eingelullt. Ich will nicht sagen gelangweilt, denn welche Person mit Eiern in der Hose langweilt sich schon, wenn irgend eine geile Olle in hautengen Lederklamotten irgendwelche Pseudonazis möglichst stylisch kaputtmacht? Eben. So kann man Ultraviolet einen recht hohen Schauwert nicht abstreiten, auch wenn man eher emotionslos, als wie bei (hach welch Film! Schmacht!) Equilibrium, gefesselt zusieht. Fin.