Soll man lachen oder weinen. Eine Frage die man sich beim betrachten des Films öfter einmal stellt.
Hauptfigur ist der junge Eugene Jerome (Matthew Broderick). Das Leben eines Schriftstellers zu führen wäre sein größter Wunsch. Doch Literatur oder ein freidenkender Geist sind im Rekrutenausbildungslager bei Biloxi fehl am Platz. Ihr Leben liegt in den Händen ihres Ausbilders Sergeant Toorney (Christopher Walken). Gezeichnet vom Krieg weiß er um die Gefahren, die die unerfahrenen Rekruten erwarten können. Mit eisener Hand und strenger Disziplin bereitet er sie auf das was kommen mag vor. Für Eugene und seine Kameraden wird eine Welt offenbart, die sie vorher nicht kannten und sie wissen, nichts wird mehr so sein wie es einmal war.
Der Film läßt einen zwei Möglichkeiten offen ihn wahrzunehmen. Während er auf der einen Seite die Ängste und Sorgen der Rekruten vor einen bevorstehenden Krieg zeigt, sprüht er auf der anderen Seite nur so vor Zynismus. Die Handschrift von Neil Simon der die Vorlage zu dem gleichnamigen Broadwaymusical schrieb ist hier eindeutig zu erkennen. Schrieb er doch schon das Stück "Ein ungleiches Paar" mit Walther Matthau und Jack Lemmon. Ein Werk das vor Humor zwar strotzte, dem aber ein gewißer ernster Unterton nicht abgesprochen werden konnte. Humoristisch gesehen steht "Biloxi Blues" dem in keinster Weise nach, allerdings ist die Botschaft die er vermitteln will doch eine deutlich ernstere.
Tragischste Figur stellt hier eindeutig Cristopher Walken als Ausbilder Toorney dar. Die Schrecken des Krieges kennend, ist er ein gebrochener Mann, der weiß das die Ausbildung länger dauern könnte als der tatsächliche Kriegseinsatz. Das gerade Christopher Walken hier wieder glänzend spielt steht natürlich außer Frage Es ist auch gerade seine Figur die dem Film eine gewiße Seriöusität gibt. Und gerade zum Ende hin fällt der Film dann auch in eine deutlich tragischere Stimmung und zeigt den Zuschauer anhand der Figur des Toorney wie er wirklich zu verstehen ist.
Den Gegenpart zum gebrochenen Toorney stellt Matthew Broderick als träumerischer Eugen Jerome dar. Je länger die Ausbildung währt, desto mehr spürt er, daß das Ende vielleicht immer näher rücken könnte. Hier gibt Matthew Broderick zwar eine gute Leistung ab, jedoch ist sein Charakter nicht gewichtiger als die der anderen in seinem Zug. Somit kann man schauspielertechnisch sagen das alle Darsteller der Rekruten ein Kollektiv bilden bei dem jeder von dem anderen abhänging ist. Sie sind der gemischte Salat, während Christopher Walken das Dressing ist, das ihren Geschmack und Aussehen verändern wird und zeitgleich seine persönliche Note dazugibt.
Als Fazit:
Unterhaltend, teils sehr witzig und mit einer eindringlichen Botschaft, allerdings kein Meisterwerk
Ein Werk eben das man von zwei Punkten her betrachten kann und das auf anderen Bühnen auch deutlich ernster umgesetzt wurde. Vielleicht ist es wie bei "Charlie Chaplins" "Der große Diktator". Der eine Lacht während der andere die Welt nicht mehr versteht.