Bei "Skinned Deep" lernen wir Amerikas schrägste Redneck-Familie kennen, zumindest was das Aussehen betrifft. Da hätten wir eine alte Oma (Ruta Empakeris), die zwar normal aussieht, sich aber täglich einen Schlauch in den Nacken steckt, um frisches Blut zu erhalten. Wären da noch der mit Tellern werfende Zwerg Plates (Warwick Davis), dann Surgeon General 2 (Kurt Carley) mit einer Bärenfalle als Mund und Infrarot-Sonnenbrille und Brain (Jason Dugre) der seinen Namen aufgrund des riesigen Gehirns trägt. Sie alle sind Schöpfungen des Creators (Bill Corso), einem Muskelmann ohne Kopf, aus dessem Bauch die missgestalteten Babys kommen. Warum diese Familie mordet, wird uns recht schnell klar, denn ihre Opfer werden zu Steaks verarbeitet.
Und nun landet Tina Rockwell (Karoline Brandt) mit ihrer Familie bei diesen Kannibalen. Eine Autopanne hat sie gezwungen das abgelegene Landhaus zu betreten. Bis auf Tina werden alle abgeschlachtet, sie wird verschont weil Brain sie als Spielzeug behalten möchte. Doch für Tina steht fest, dass sie den Tod ihrer Familie rächen muss.
"Skinned Deep" geht stark in die trashige Richtung, hat jedoch noch einen großen Unterschied zu anderen Genrevertretern. Hier muss man keine Halbzeit warten, bis es ans Eingemachte geht, denn Gabriel Bartalos (auch Drehbuch) bietet nicht nur den üblichen Auftakt mit dem ersten Opfer, sondern kurze Zeit später wird die gesamte Familie Rockwell getötet, selbst vor Tinas kleinem Bruder macht man nicht halt. Doch die Kehrseite der Medaille ist, dass man das Geschehen zu keiner Zeit ernst nehmen kann und Tina nicht unbedingt ein geeigneter Sympathieträger ist. Auch hätte sie mehrmals die Gelegenheit zur Flucht, man nehme nur mal den Motorradausflug zum See mit Brain. Damit das Ganze nicht zu eintönig wird, darf später noch eine Rentner-Gang auftauchen, sowie ein paar versoffene Hinterwäldler, die man auch gleich ins Jenseits befördert. Goreeffekte sind in ordentlichem Maß vorhanden, wobei nicht immer handmade. Man nehme die Zerteilung von Tinas Bruder zu Beginn oder die explodierenden Köpfe, was wirklich mies aussieht, jedoch hält "Skinned Deep" auch gute F/X parat. Und die Idee mit den explodierenden Peace-Zeichen ist ganz witzig, doch ansonsten mangelt es Bartalos an guten Einfällen und auch in Punkto schräger Humor hätte man sich mehr gewünscht.
Was "Skinned Deep" richtig in den Keller zieht sind die talentfreien Darsteller, die teilweise auf Amateurniveau agieren. Dabei sollte man den Film auch lieber in der Originalsynchro schauen, denn das Label Atomik Films scheint keinen großen Wert auf eine vernünftige deutsche Synchro gelegt zu haben. Bekannte Gesichter wie Warwick Davis (Leprechaun, Willow) bekleckern sich hier nicht gerade mit Ruhm, die Darstellungen sind einfach zu überzogen.
Leider will auch zu keiner Zeit Spannung aufkommen, obwohl sich Bartalos und seine Mannschaft besonders bei der Kulisse Mühe gegeben haben. Das eher kleine Haus besitzt nämlich noch einen unterirdischen Gang und ist von oben bis unten gespickt mit diversen Trophäen, so hängt man zum Beispiel auch viele Leichen als eine Art Schmuck auf. Desweiteren wird mit zahlreichen Nebelmaschinen gearbeitet und teilweise kommt tatsächlich dieses Flair frührer Jahrzehnte hervor.
Sinnfreier Backwood-Trash nach dem üblichen Schema. Leider sind Dialoge nebst Darsteller auf niedrigstem Niveau, genauso einige Effekte. Es mangelt an guten Einfällen und Spannung, jedoch hat sich Bartalos bei den Sets Mühe gegeben und sein recht hohes Erzähltempo sorgt für einen moderaten Unterhaltungswert. Wer das Ganze mal in einer richtig trashigen Version sehen will, der ist bei "Skinned Deep" goldrichtig.