RDJ & 80s-Nostalgie… reicht das?!
„Johnny Be Good“ ist eine whacky und ziemlich vergessenswerte Coming-of-Age-Football-Komödie. Peak 80er, mit ein paar damals richtig beliebten Köpfen und zudem einigen später überlebensgrossen Stars in frühen Rollen. Etwas versext, etwas unreif, ein Kind seiner Zeit, etwas verschwitzt. Im Grunde aber weder als Jugendcomedy noch als Sporthit ansatzweise ein Touchdown… Wir folgen einem erfolgreichen Highschool-Quaterback, der von den besten Unis des Landes umworben wird - mit Geld, Frauen und fiesen Tricks. Doch wofür wird sich der beliebte Heranwachsende entscheiden? Und können seine süße Freundin und sein goofball'iger bester Freund ihn beeinflussen?
Das gute an der „schönen neuen Streamingwelt“ ist, das auch mal kleinere Exoten und auf Disc (hierzulande) bisher unveröffentlichte Titel aufploppen. Sonst wäre ich auf „Johnny Be Good“ wohl nicht von selbst gekommen. Aber so nimmt man ihn gerne mit bevor ein weiteres Abo abläuft - und das auch noch in HD, was immer top ist und dem Film eine größere Chance gibt zu überzeugen und in voller Pracht zu scheinen. Aber „Johnny Be Good“ nutzt diese Chance kaum. Robert Downey Jr. war schon damals eine lustige, spezielle und coole Socke, kommt aber relativ kurz muss man sagen. Es gibt etliche Stripclubs und „erotische“ Einlagen, aber auch die bleiben alle sehr züchtig und halten sich (wohl wegen der Freigabe und Zielgruppe) sehr zurück. Soundtrack und Score haben für Fans des Neonjahrzents natürlich etwas zu bieten. Uma Thurman ist umwerfend süß. Und wie hier viele Klischees von Texas bis Kalifornien comichaft überhöht werden funktioniert bis heute. Mild. Spontan. Ein bisschen dumm. Recht ungefährlich und hohl. Anthony Michael Hall ist ein blasser Protagonist und Star, egal wie dick er damals im Geschäft war. Da gibt’s insgesamt aus meinem Geburtsjahr aber natürlich dutzende bessere Filme - selbst wenn einem das Szenario und der Sport eigentlich zusagen… Wirkt ein gutes Stück berechnet und herzlos, als ob man einfach einige damals heiße, angesagte Jungstars, Themen und Songs in ein sehr faules Drehbuch geschmissen und mit Sportsauce übergossen hätte. Zurecht ein Titel, über den heutzutage nicht mehr gesprochen wird. Aber er tut auch nicht weh.
Fazit: nur für totale Allesgucker dieses Jahrzehnts und massive Downey Jr.-Fans. Und für Football sollte man zudem was übrig haben. Und da bei mir immerhin zwei dieser drei Dinge zutreffen… ist „Johnny Be Good“ noch guckbar. Insgesamt aber gealtert wie ein offenes Parfum in der prallen Sonne - fieses 80s-Maggi… Bis auf die blutjunge Uma. Die ist eine Hot Potato!