Allein erziehende Mutter zweier Kinder zu sein ist an sich schon kein Zuckerschlecken. Zum Glück gibt es da als Ausgleichssport die US-Nationalgarde in der sich die Reservisten zwei Tage im Monat also "One Weekend a Month" zu regelmäßigen Übungen treffen. Allerdings wird das für Meg zum Bumerang, denn der Einberufungsbefehl in den Irak kommt (kann laut US Statuten bis zu 2 Jahren dauern). Jetzt heißt es organisieren, verweigern ist nicht, doch was soll mit den Kindern geschehen?
Der Kindsvater ist weg, die Freunde geben den verständlichen Rat es bei der verbliebenen Verwandtschaft zu versuchen, aber dort ist nur die eigene Mutter verfügbar. Man darf sich als Zuschauer zunächst undern warum sie mehrmals resignierend "Mom is not an Option" von sich gibt, was sich aber im letzten Telefonat erklärt. Die Rabenmama ist partout nicht bereit der eigenen Tochter unter fadenscheinigen Begründigungen unter die Arme zu greifen und zu sich zu holen. Meg sinkt verzweifelt zu Boden und der Short blendet sich dezent aus.
Als Quell guter Laune kann man den 12-minütigen Kurzfilm von Eric Estobar sicherlich nicht bezeichnen. Ohne Sets oder irgendwelche Requisiten führt eine Frau zahlreiche Telefonate und bekommt vom Schicksal eine schallende Ohrfeige. Leider kommt die Beziehung zur Mutter etwas zu kurz um die völlige Abblockreaktion nachvollziehen zu können, da hätte mehr Exposition sicher nicht geschadet. Der ewige Xena Sidekick Renee O´Connor leistet dabei einen soliden Job und vermag es recht gut die sehr emotionale Rolle glaubhaft auszufüllen. Es ist zumindest ungewohnt sie so zu sehen, wenn man sie sonst als naiv plappernde Gabrielle aus der Serie kennt.
Man mag sich allerdings fragen ob es in den USA nicht so etwas wie eine Jugendbehörde gibt, die die Bälger in eine Pflegefamilie einsiedeln, oder Einberufungen kurzfristig per Telefon annonciert werden nach dem Motto "pack deine Sachen, Morgen geht der Flieger", kann ich aber mangels Detailwissen nicht beurteilen. So bleibt eine ziemliche Downer-Story, die aber den Punkt recht gut vermittelt, auch wenn sich Escobar um eine finale Auflösung drückt (hätte schon gerne gewußt, wie sich das Dilemma letztendlich auflöst).
6/10