Dark Horse (2005)

Ich muss immer wieder betonen, wie toll doch Sneak Previews sind. Ohne sie hätte ich so manchen sehenswerten Film nie genießen können. Dankbar bin ich vor allem für den dänischen Film „Dark Horse“. Zur Geschichte: Daniel lebt sorglos ohne festen Job in den (jeden) Tag hinein. Sein Freund „Opa“, der in einem Schlaflabor arbeitet, träumt davon, Schiedsrichter zu werden (sein Training und seine Prüfung führen zu nahezu grotesken Situationen!). Daniels sorgloses Leben ändert sich, als er die Bäckereiverkäuferin Francesca (kurz: Frank) kennenlernt und sich in sie verliebt. Da auch „Opa“ sich in Frank verliebt hat, wird zuerst Daniels Freundschaft, und als Frank später schwanger wird, sein ganzes Leben auf die Probe gestellt.
Der Film ist eindeutig im Independetbereich anzusiedeln. Die Aufteilung in kleine Episoden ist nett und erzeugt auch jede Menge Spannung. Klar, es handelt sich um eine (wirklich gelungene) Komödie, doch der Humor lässt sich bestenfalls als Sarkasmus bezeichnen, als Sarkasmus dem Leben und dem Alltag gegenüber. Die Bilder sind in schwarz-weiss gehalten, symbolisch für Daniels sorgloses aber auch trostloses Leben. Erst gegen Schluß des Films, als Daniel und Frank in die Klinik zur Abtreibung fahren, sieht Daniel seine Freundin in Farbe, stellvertretend für den neuen Sinn seines Lebens, den sie ihm gibt. Schließlich entscheidet er sich in diesem Moment gegen die Abtreibung. Parallel zu bzw. eigentlich eingebettet in Daniels Geschichte, wird die eines Richters (der zufälligerweise Richter in einem Prozess gegen Daniel ist) erzählt, dessen trostloses Leben aus seiner Arbeit und Familie besteht. Also all die Dinge, die Daniels Leben ja lebenswert machen sollen. Folglich versucht der Richter durch illegale Aktivitäten (besonders schön: Alkopops auf dem Kindergeburtstag seiner Tochter) der Trostlosigkeit zu entfliehen. Diese zwei Geschichten mit ihren verschiedenen Ursachen eines fehlenden Lebenssinn verdeutlichen, dass Lebenssinn nicht von gesellschaftlichen Vorgaben lebt, sondern von der persönlichen Einstellung, letztendlich von der persönlichen Sinngebung! (8/10 Punkten)