Review

Was für ein Schundprodukt! Ich wunderte mich beim Anblick der DVD im prall gefüllten Händlerregal, warum ich insbesondere als Geschichtsinteressierter zuvor nichts von "The Last Mission" gehört hatte. Nach gut 90 qualvollen Minuten weiss ich nun warum...

"The Last Mission" steht im wesentlichen für eines: Diletantismus pur! Lieblos rotzte Regisseur Colin Teague hier einen Abenteuerkriegsfilm hin, gegen den selbst die späten "Dreckige Dutzend"-Teile geradezu oskarverdächtig erscheinen. Selten habe ich eine derart schlampige und billige Inszenierung mit ansehen dürfen. Nicht nur einmal hatte ich hier den Eindruck, ein paar von jedem Talent verlassene Amateure haben hinten im Wald spontan die Kamera gezückt - ironischerweise sogar im Breitbildformat, was "Last Mission" letztlich noch eine Stufe peinlicher wirken lässt, als er ohnehin schon ist.

Eine bruchstückhafte, von Logik freie Handlung um Beutekunst, übelste Klischees, miese Darstellerleistungen und gähnende Langeweile dominieren die 90 Minuten Lebenszeit, die der ahnungslose Käufer hier verschwendet. "Last Mission" wirkt nicht für eine Minuten auch nur annährend glaubhaft. Da ändern auch die historischen Archiv-Aufnahmen nichts dran, die hin und wieder in die Handlung eingebunden wurden. Lustigerweise sind diese Szenen noch die sehenswertesten, bietet doch "Last Mission" selbst bestenfalls und nur punktuell Action auf grottigstem und total harmlosen C-Niveau. Viel mehr war allerdings auch nicht drin bei dem armseeligen Equipment von zweieinhalb LKW, einigen Handfeuerwaffen und der auf bestenfalls 20 beschränkten Komparsenzahl. Lustig, dass man sich überhaupt getraut hat, Verpuffungssprengungen hier und da einzusetzen. Sieht zwar unglaublich scheisse und unrealistisch aus aber wenigstens haben die Macher es versucht...

Noch mieser sehen eigentlich nur die CGI-Effekte aus, die immer dann ins Spiel kommen, wenn irgendwie Flugzeuge - sprich etwas aufwendigeres als im Wald rumknallen - ins Szenenbild geraten. Zum Glück achtet man nicht allzu sehr darauf, ist die eigene Aufmerksamkeit in der Regel doch eher auf die erschreckend schwachen Darstellertölpelleien und die oberpeinlichen Klischeekistchen gelenkt. Quasi starr vor Fassungslosigkeit vergisst man allzu schnell die lausigen Äußerlichkeiten.

Über die Story will ich garnicht weiter herziehen. Ein einziges Debakel in jeder Hinsicht - so soll die schmerzlose Kurzversion lauten. Jeder Amateuer hätte in 30 Minuten ein besseres Drehbuch auf Klopapier gekritzelt; Dazu ein Geschichtsbuch und auch diverse Filmfehler wären selbst für den letzten Laien in Sachen Uniformen und co vermeidbar gewesen.
Ein Kuriosum am Rande: Billy Zane und Michael Madsen haben sich irgendwie in den lausigen Cast verirrt. Zwar spielen beide praktisch keine Rolle aber es ist dennoch beachtlich, wie tief man selbst als ehemaliger B-Star sinken kann. Selbst die Gosse nebenan zu reinigen wäre da nur marginal schlechter...

Nein, ich habe keine Lust mich weiter mit diesem Stück Zelloloid-Kot auseinanderzusetzen sonst landet die DVD vor lauter Wut noch in der Mülltonne (wohin auch der Geistesgestörte gehört, der den Soundtrack mit 80er-Rock-Klängen (!!!!!!!) zusammenstellte). Die geblechten 9.99 Euro wären selbst bei der GEZ besser aufgehoben...

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