Größtenteils spannender Psychothriller von Altmeister Wes Craven.
Story:
Lisa Reisert (Rachel McAdams), Angestellte in einem Luxushotel in Miami, nimmt den letzten Nachtflug von Dallas, um ihren Vater zu besuchen. Einer der Fluggäste ist der sympatische Jackson Rippner (Cillian Murphy), der mit Lisa schnell ins Gespräch kommt und sie während des Starts von ihrer Flugangst ablenkt. Doch schon sehr bald enthüllt er sein wahres Ich - er ist ein Auftragskiller, der einen reichen Geschäftsmann in Lisa's Hotel umbringen lassen will. Dabei soll Lisa ihm helfen, andernfalls stirbt ihr Vater, vor dessen Haus ein Kollege nur auf den entscheidenden Anruf wartet. Lisa's Zeit wird knapp, den Fluchtwege gibt es keine und andere Fluggäste zu warnen scheint auch nicht möglich, da Jackson immer ein wachsames Auge auf seine Begleiterin hat...
Wes Craven hat mit "Red Eye" einen für ihn genrefremden Film abgeliefert, der völlig ohne Horrorelemente auskommt. Stattdessen setzt er voll auf die Psychoschiene und fährt dort auch recht gut. Man kann förmlich spüren, wie Lisa's Zuneigung schlagartig in Angst vor ihrem Begleiter umschlägt, der sie immer weiter unter Druck setzt.
Leider wirkt der Film - trotzt der kurzen Laufzeit von gerade mal 85 Minuten - stellenweise sehr träge. Gerade zu Beginn kommt das Geschehen überhaupt nicht in Fahrt, man könnte sogar glatt meinen, der Film entwickelt sich zu einer Romanze. Auch der ein oder andere Dialog im Flugzeug wirkt deplaziert und belanglos, vielleicht auch aufgrund der niedrigen Altersfreigabe.
Zum Schluss geht's dann aber noch mal voll zur Sache, wenn die Attentäter einen Teil des Hotels in Schutt und Asche legen und Jackson Lisa bis nach Hause verfolgt, um seinen Job doch noch zu erledigen. Das entschädigt dann zumindest teilweise für den doch sehr lahmen Beginn.
Fazit: Ein untypischer Film für Wes Craven, den er anfangs etwas hätte straffen sollen und um einige bissigere Dialoge hätte ergänzen sollen. Dann wäre auch eine höhere Bewertung gerechtfertigt.
7 von 10 Punkten