Eigentlich kennt der Kinogänger Wes Craven als Horrorprofi. Mit „Red Eye“ versucht er sich nun an einem reinen Psychothriller.
Die Hotelangestellte Lisa erlebt auf ihrem Flug nach Hause einen Albtraum. Ihr charmanter Platznachbar Jackson entpuppt sich als Mitglied einer Terrorgruppe. Lisa ist wegen ihres Jobs der Schlüssel zum Erfolg bei der geplanten Ermordung eines Politikers. Weigert sie sich mitzumachen, stirbt ihr Vater …
Wes Craven lässt sich während der Flugzeit einiges einfallen, um die Spannung hoch zu halten. Diverse Versuche von Lisa, Hilfe zu rufen, scheitern an der Cleverness von Jackson.
Sobald der Flieger aber zur Landung ansetzt, ist es damit vorbei.
Lisa, die über weite Strecken die verängstigte Geisel ist, mutiert plötzlich zur kampfstarken Amazone. Das ist selbst angesichts ihrer bedrohlichen Situation ein bisschen zu viel des Guten!
Wie sich Cillian Murphy („Batman Begins“, „28 Days Later“) von einer Sekunde zur anderen vom Sympathikus zum absoluten Ekelpaket wandelt, ist schon eine verblüffende schauspielerische Leistung. Er ist es fast ganz allein, der diesen Film 75 Minuten lang trägt.
Leider muss er sich im etwas unpassenden Actionfinale der vergleichsweise blassen Rachel McAdams geschlagen geben. Schade, dass Wes Craven an dieser Stelle rohe Gewalt einem raffinierten Schluss vorzieht.
Fazit:
In der Luft ganz klar ein Bringer, am Boden mangelt es dann an der nötigen Logik. Spannend ist „Red Eye“ aber auf jeden Fall! 7/10 Punkten.