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In einem geheimen Forschungslabor werden für einen militärischen Auftrag Piranhas gezüchtet, die extrem widerstandsfähig sein sollen, um das Vietnamdelta zu verseuchen. So können sie in Süß- und Salzwasser leben und sind überaus intelligent sowie angriffslustig. Ein frustrierter Einsiedler und eine Detektivin forschen nach zwei vermissten jungen Leuten, die sie abgenagt in jener Piranhazucht finden. Natürlich glaubt ihnen niemand und kurzum taucht auch schon das Militär auf, um die Sache zu vertuschen. Fängt "Piranha" wie ein Tierhorror an, so entwickelt sich dieser Trash rasant zu einer Sonntagskomödie, die mit einer dämlichen Story, kaum Spannung oder gar Schocks und vor allem SFX aus dem untersten Regal daherkommt. Die Piranhas als Schwarm sind wohl aus einem Schattenspiel entliehen oder aus der Spielzeugabteilung, wenn sie mal von links nach rechts und mal von rechts nach links durch das Bild schwimmen. Bei ihren Hungerattacken werden sie einfach mit etwas Kunstblut eingenebelt und die abgenagten Stellen, sofern sichtbar, sind SFX für Anfänger, na ja. Erst zum Finale, wenn artig die Bösen ihr Fett wegkriegen, ist das blutige Chaos, das die putzigen Fische anrichten, annehmbar in Szene gesetzt, doch da hat der Zuschauer schon reihenweise plumpe Drehbuchideen und dumpfe Umsetzungen geschluckt, die einen wie Salzwasser kotzen lassen. Was sich Joe Dante unter der Fuchtel von Roger Corman dabei gedacht hat, kann nicht viel sein außer, dass in der Riege der mutierten Horrortiere die Piranhas noch nicht dran waren. Wäre das Thema auch abgehakt, mehr jedoch nicht, denn selbst Querverweise zu "Der Weisse Hai" oder alten Seemonstergurken vermögen weniger zu funktionieren als innerhalb des gebotenen Szenarios zu verpuffen, Autofahrten im Zeitraffer hin und alberne Camperspiele her, letztlich wird die heraufbeschworene Gefahr für die Meere nicht halbwegs veranschaulicht und die Rettungsversuche im Namen der Menschheit ist an Cleverness kaum zu unterbieten, ohne eine sehenswerte Trashgranate mit großem Unterhaltungswert zu verbocken. Daran ändert auch der Score wie aus einem 50er Jahre Monstertrasher nichts. Und Joe Dante drehte danach mit "Howling" eine wesentlich gelungenere Horrortrashnummer.

Fazit: Eine weitere billige Roger Corman Produktion, die höchstens wasserscheue Nichtschwimmer in Angst und Schrecken versetzt. Ansonsten sind eher die unfreiwillig komischen Details unterhaltsam, im Gegensatz zu den offen dargebotenen Komikheulern. 3/10 Punkten

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