Review

Die Ausgangssituation ist creepy & spooky zum Quadrat. Als die junge & blinde Dinah (Kate Maberly) im Flugzeug nach Boston erwacht, ist alles still. Auf den Sitzen liegt allerlei Zeug verstreut herum, wie Uhren, Ringe & Münzen; sogar eine Perücke & ein Gebiss sind dabei. Allein die Menschen sind verschwunden. Zum Glück nicht alle. Dinahs panische Schreie reißen weitere neun Passagiere aus ihrem Schlaf, darunter auch den freigestellten Piloten Brian Engle (David Morse). Das ist gut, denn neben den restlichen Passagieren haben sich auch die beiden Piloten & das Bordpersonal vertschüsst. Da der Treibstoff langsam knapp wird, steuern sie den nahegelegenen Bangor International Airport in Maine an. Der Blick nach draußen lässt jedoch Schlimmes erahnen: Alles ist finster & andere Flugzeuge gibt es weit & breit keine...

Eine Stephen-King-Verfilmung fürs Fernsehen, adaptiert & inszeniert von Chucky-Regisseur Tom Holland, der wie der Horror-König auch ein Cameo hat (das King’sche ist aber cooler). Die Figuren sind sehr verschieden, da gibt’s eine nette Lehrerin (Patricia Wettig), einen erfolgreichen Autor von Mystery-Romanen (Dean Stockwell als Kings Alter Ego), eine Problem-Teenagerin (Kimber Riddle), einen gutmütigen Schwarzen (Frankie Faison), einen paranoiden Geschäftsmann (Bronson Pinchot) & einen harten Hund (Mark Lindsay Chapman) mit Geheimnissen. Der Film hat ein schönes 90er-Jahre-Flair, wobei Holland es versteht, die Mystery-Spannung sehr lange am Köcheln zu halten; trotz der dreistündigen Laufzeit & des recht dialoglastigen Szenarios empfand ich den Streifen niemals langatmig. Ich war richtig gefesselt.

Und dann, gegen Ende, kommen sie, die Langoliers. War es ein Fehler, sie zu zeigen? Vielleicht, da Holland zuvor geschickt mit der Angst vor dem Unbekannten spielt (man hört sie, man ahnt sie, aber man sieht sie nicht) & eine Atmosphäre der tödlichen Bedrohung aufbaut. Andererseits... hätte man die titelgebenden Dinger nicht gezeigt, wäre das Gemotze groß gewesen. Ich sag’s wie es ist. Ich mag sie. Klar, sie sind, äh, nicht wirklich gut animiert & sie lassen das Geschehen etwas ins Trashige abgleiten, aber sie entsprechen ziemlich genau Kings Schilderung & auf eine verquere (& sympathisch-schräge) Weise finde ich sie richtig cool. Ja, ich mag sie. Ich mag die Story. Ich mag die Cast. Ich mag die Inszenierung. Und ich mag auch die Figuren. Und deshalb ist The Langoliers für mich eine richtig gute & spannende Umsetzung der Vorlage, die auch auf emotionaler Ebene überzeugen kann.

7,5/10

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