Glen and Randa
Irgendwann in der Zukunft nach einem Atomkrieg. Die USA sind verwüstet und die wenigen Überlebenden hausen in Stämmen zusammengeschlossen in den Überresten der zerstörten Städte.
In diesem Umfeld wachsen der Junge Glen und das Mädchen Randa in einer schmuddeligen Siedlung auf. Glen ist ganz besessen von einem alten Superman-Comicheft, in dem er von Supermans Heimatstadt Metropolis liest. Er träumt davon, mit Freundin Randa in das fiktive Metropolis zu gehen, um dort in der sauberen großen Stadt ein besseres Leben zu führen.
Eines Tages kommt ein fahrender Händler und Alleinunterhalter in die Siedlung. Der ist eine reichlich schräge Type mit einem seltsamen Humor und bestätigt Glen & Randa darin, daß es Metropolis wirklich gibt.
Daraufhin machen sich die beiden Teenies zusammen mit einem Pferd auf die Reise und durchqueren die öde Wildnis. Sie sind sehr lange unterwegs. Eines Tages treffen sie auf einen alten Mann, der in einem verfallenen Ferienhaus an der Küste lebt. Beide freunden sich mit ihm an und der Alte ist auch froh über Gesellschaft. Da Randa schwanger ist, bleiben sie einige Zeit dort. Bei der Geburt des Kindes stirbt Randa. Glen und der alte Mann, der ein Boot besitzt, setzen zusammen mit dem Baby die Reise nach "Metropolis" fort – ob dieser Ort existiert oder nicht ist ihnen unklar.
Glen and Randa ist ein sehr sehr seltsames 70er-Jahre-Hippie-Sinnsuche-Filmchen. Der Regisseur Jim McBride inszenierte hier eine ruhige beschauliche Geschichte ohne große Effekte oder Action. Es ist ein sehr unaufwendiger, unaufregender und stiller Film, einige Zuschauer werden ihn wohl eher langweilig finden, ich finde ihn irgendwie hypnotisch. Das Filmchen entstand mit einem Minibudget, zeugt aber von großem handwerklichen Können, besonders bei der Kameraarbeit.
Hier entstand ein typischer Jim McBride-Film, ohne Hektik, ruhig, gemütlich mit einem Glas Rotwein in der Hand und mit viel Gefühl für die hervorragenden Darsteller. Die Ausstattung ist gut gelungen, das fünf –bis sechseitige Drehbuch verlässt sich wohl hauptsächlich auf die Spiellust der Schauspieler und die Arbeit der Kamera. Aufgrund der dramaturgischen Naivität wäre der Film besser für das ZDF-Fernsehspiel geeignet gewesen als für die große Kinoleinwand des 70er –Jahre-US-SF-Kinos. Darum war der Film auch kein Erfolg. Aber immerhin – aufgrund einiger genitalen Nuditäten in den ersten Szenen war der Film in den USA zunächst ab 18 freigegeben und erhielt einen gewissen Kultstatus bezüglich Freizügigkeit.
Kleine Anmerkung: Die Frisur von Glen erinnert mich frappierend an die von Tingeltangel-Bob aus den Simpsons.