Review

Boah ey, voll Normaal oder gierig.... wer hat diese Sprüche nicht vermisst? Tom Gerhard, bekannt als Hausmeister Krause und aus 2 zurückliegenden Leinwandausflügen schickt sich an die Nibelungensage neu zu erzählen. Nach „Voll Normaaal“ und „Ballermann 6“ ist die deutsche Nation gespalten, die einen finden den Proll-Humor von Tom Gerhard klasse, der Rest kann vor soviel flachen Witz nur den Kopf schütteln.

Zur Geschichte braucht man ersteinmal nicht viel erzählen. Die Nibelungensaga ist hinlänglich bekannt, auch wenn diese Eigeninterpretation meilenweit davon entfernt ist. Sigfried (Tom Gerhard), oder auch Sigi, wie er von seinen Freunden genannt wird, ist ein Waisenkind und nachdem er vom Schmied Mime in einem Korb schwimmend aus dem Wasser gefischt wurde, zog dieser ihn groß. Sigi ist ein Trottel wie er im Buche steht und so reiht sich ein Missgeschick an das Nächste. Als Sigi beim Waldspaziergang eines Tages die strahlend schöne Kriemhild (Dorkas Kiefer) erblickt will er nur noch eines, ihr Herz erobern....

Hmmm, na ja das war wohl nichts. Konnte man Tommie und seinem dickbäuchigen italienischen Kameraden als prollige Chaoten ohne Hirn vor 10 Jahren noch so einiges abgewinnen, klappt das heute nicht mehr so ganz. Die Witze sind flach, vorhersehbar und meistens auch schonmal gesehen. Wenn denn Machern mal gar nichts einfiel griff man kurzerhand zum Fäkalhumor, um zumindest ein paar Lacher zu erhaschen. So sind viele gutgedachte Gags einfach nur peinlich oder werden im Keim erstickt. Auf jeden Fall bestätigt es mich in meiner Haltung: deutscher Humor ist nur in Ausnahmefällen lustig.

Einer kann den Film dann doch noch vor dem Totalversagen retten: Tom Gerhard. Immer wieder schlüpft er in seine Paraderollen und hat mit allerlei Wortwitz die Brüller auf seiner Seite. Zumindest zu Beginn, denn ab der Hälfte glaubt man alles gesehen und gehört zu haben und außer ein paar Schmunzlern gibt’s nur noch wenig gute Momente. Immerhin darf sich der Großteil der deutschen Comedy-Elite ein Stelldichein geben: Otto, Mirko Nontschew oder Atze Schröder.

Extrem nervig ist der Schweinchen Babe Verschnitt welches ständig dumme Kommentare geben muß und im Verlauf immer wieder auftaucht. Beim Schlachter wäre es besser aufgehoben als im Film. Dorkas Kiefer macht als Prinzessin ebenfalls eine bescheidene Figur, auf ihre komischen Gesichtszüge will ich erst gar nicht eingehen, schauspielerisch sollte man seine Erwartungen aber nicht zu hoch schrauben.


Fazit:

„Siegfried“ ist ein extrem mittelmäßiges Stück deutscher Comedy-Kunst. Immerhin kann Tom Gerhard als deutscher Oberproll für einige Lacher sorgen, den Rest kann man getrost vergessen. Wer auf Fäkalhumor und flache Witze unterhalb der Gürtellinie steht wird ansprechend unterhalten, ich für meinen Teil geh künftig zum lachen wieder in den Keller.

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