Nach dem Tod ihres Vaters (ihre Mutter haben sie schon vor geraumer Zeit verloren) werden Lynn (Kim Valentine) & David (Eric Foster) von ihren am Land lebenden Großeltern aufgenommen. Zwar haben Oma (Ida Lee) & Opa (Len Lesser) ein paar Schrullen, aber insgesamt wirken die beiden doch harmlos. Dann, eines Nachts, hört David draußen Geräusche, sieht aus dem Fenster & beobachtet seine Großeltern dabei, wie sie einen gut verpackten, biegsamen & länglichen Gegenstand aus ihrem Auto laden & in den Keller schleppen. Das wird doch nicht etwa eine Leiche sein, denkt sich David & schleicht ihnen nach...
Mehr zu verraten, wäre gemein, schließlich hält der Plot bis zum für meinen Geschmack etwas zu abrupten Ende (da hätte ich mir einen runderen Ausklang gewünscht) einige Überraschungen bereit. Was sofort ins Auge fällt: Der Streifen von Peter Rader hat hohe "Production Values" & tolle Schauwerte, was bestimmt Produzent Nico Mastorakis zu verdanken ist. Das Haus der Großeltern, der ausgetrocknete Kanal sowie die Orangen-Haine werden gut genutzt & sind gekonnt in die Geschichte integriert. Bereits die Busfahrt zum Haus ist ein Hingucker, führt die Straße doch durch eine Allee voller schmaler, hoch aufragender Bäume.
Auf besagter Allee wird auch die mysteriöse Frau (Brinke Stevens) eingeführt, die im weiteren Verlauf der Handlung noch eine Rolle spielen wird. Sie stellt sich mit ihren Koffern mitten auf die Fahrbahn & rührt keinen Zeh, als der Bus auf sie zurast. Brinke hält ihre Performance hier für eine ihrer besten & ich kann ihr da nur beipflichten. Die Geräuschkulisse ist toll (die tickende Uhr, die zirpenden Grillen), die Mystery-Stimmung hält sich lange & bis auf ein wenig schwarzen Humor bleibt die Geschichte ernst. Gut gespielt, toll & sehr dynamisch fotografiert & recht fesselnd erzählt ist der Film ebenfalls, mit einer stark inszenierten Verfolgungsjagd als Extra-Highlight.