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Mit "Light it up" sieht man mal wieder einen Film, der die Probleme in Schulen charakterisiert. In der Lincoln High School in Queens herrschen katastrophale Zustände. Die Decken haben Löcher, es regnet somit in die Klassenzimmer, keine Heizungen funktionieren und nicht einmal jeder Schüler hat ein eigenes Buch. Als dann auch noch der Lieblingslehrer vieler Schüler suspendiert wird, wird es den Jugendlichen zu bunt und belagern das Büro vom Schuldirektor. Der lässt seine Schüler allerdings nur von seinem Aufpasser Jackson (Forest Whitaker) zu deren Eltern schicken. Da sie das aber nicht zulassen wollen, gibt es ein Handgemenge mit dem Schulpolizisten, der sich im Kampf mit Ziggy, dem Erzähler der Geschichte, ins Bein schießt. Von da an verbarrikadieren sich die Schüler samt Polizist in der Schule und stellen Forderungen...
Klar ist das ein brisanter und interessanter Stoff, er hätte jedoch um einiges besser verfilmt werden können. "Light it up" mag einfach nicht richtig ins Laufen kommen, zu wenig Tiefgang wird erzeugt. Sicher ist dieser Film für jeden Jugendlichen unterhaltsam, und nicht nur für jene, aber er wirkt etwas zu oberflächlich inszeniert. Man merkt den Schauspielern irgendwie an, dass sie überfordert sind, in einem Film mitzuwirken, der normalerweise eher kritisch und anspruchsvoll ist. Doch das hat der Regisseur oder vielleicht der Drehbuchautor etwas verhauen. Zu wenig Dialoge kommen vor, die die Verzweiflung der Jugendlichen beschreiben. Und außer der Grundidee fällt es dem Film an zündenden Ideen, er stottert irgendwie vor sich hin, will was werden, doch alles wird schon im Ansatz und Keim erstickt. Allein mal wieder Forest Whitaker zeigt, welch hervorragender Schauspieler in ihm steckt. Er ist es auch schließlich, der den Film vor der Abstempelung zur Durchschnittsware bewahrt. Und was mich am meisten genervt hat, war, dass Ziggy, der ja am Ende erschossen worden ist, die ganze Geschichte erzählt. Man weiß ja seit Beginn des Films, dass er derjenige ist, der den Zuschauer in den Film einführt. Da dachte ich mir, als Ziggy am Boden liegt und Lester (Raymond Usher) ihn stützt, dass ersterer sicher überleben muss, ist er doch der erzählende Begleiter des Films. Doch nein, er ist tatsächlich gestorben und erzählt alles aus dem Himmel!! Und das ist ein Punkt, der absolut tödlich für diesen Film ist. Auch der letzte Satz ist völlig unpassend zum Rest des Films, er verdirbt irgendwie das, was "Light it up" in den letzten paar Minuten ganz gut geschaffen hat. Die nötige Dramatik. Aber kurz vor de Abspann verpufft die Dramatik durch eine völlig deplazierte Äußerung unseres Erzählers, der sich derweil schon im Himmel aufhält. Ganz so lächerlich ist es dann auch wieder nicht, alles in allem verkommt "Light it up" zu einem Werk, das man sich auf jeden Fall anschauen kann, aber auch nicht muss. Unterhaltsam und streckenweise gut inszeniert ist er allemal! 6/10 Punkte

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