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Der smarte Harvard-Absolvent Jeremy Harper hat es geschafft, sich als Assistent des Börsenmaklers Ted Robards derart unersetzlich zu machen, dass dieser, als er ihn aufgrund von Problemen mit dem Finanzamt nicht mehr angemessen bezahlen kann, nur um ihn in der Firma zu halten anbietet, für lau in die obere Etage jenes Hauses zu ziehen, welches er gerade gemeinsam mit seiner zweiten Frau Sandy renoviert. Jeremy nimmt das Angebot dankend an und steht kurz darauf auch schon mit seiner wesentlich älteren Freundin Gina auf der Matte. Die lautstarken Sex-Spielchen, die die beiden in ihrem Zimmer veranstalten, sind da bei weitem nicht das größte Übel, mit dem die Robards sich nun arrangieren müssen, denn der junge Karriere-Typ geht nicht nur in seinem Job im wahrsten Wortsinn über Leichen: Jeremy, der als Baby zur Adoption freigegeben und von seinen Pflege-Eltern misshandelt wurde, glaubt nämlich in Sandy seine leibliche Mutter ausgemacht zu haben und setzt seine seit Jahren geschmiedeten Rachepläne nun in die Tat um... Zwei Dinge sorgen dafür, dass dieses nach Schema F runtergekurbelte Psychopathen-Thrillerchen gerade mal so knappes Durchschnitts-Niveau erreicht: Einerseits die durch die Bank erstaunlich prominente Besetzung mit Donald Sutherland als bekanntestem Namen im Cast, was die Chose darstellerisch natürlich nicht unerheblich aufwertet, und zweitens das knappe, aber genregerechte Finale, bei dem endlich - wie schon lange zuvor angekündigt - pointiert genagelt wird. Der Rest von "Hate - Hass" ist nach Schema F gefertigt, ziemlich abgeschmackt und mal echt nicht übermäßig spannend... und passt damit prima ins Bild, das man sich von Douglas Jacksons bisherigen Genre-Streifen eh schon gemacht hat, die da alle irgendwie nach derselben Masche gestrickt zu sein scheinen und nicht unbedingt die Originalität schlechthin für sich gepachtet haben. Okay, so wirklich schlimm ist das alles nicht, aber warum soll man sich bitteschön auch noch die x-te "Die Hand an der Wiege"-Variation reinziehen, wenn man stattdessen auch genauso gut nochmal das (viel bessere und fiesere!) Original gucken könnte? Fazit: Lediglich ein Routine-Produkt eines Regisseurs, der es sich nun endgültig in seiner Nische bequem gemacht hat und im Grunde denselben Film wieder und wieder dreht...

5/10

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