„Die sieben Schwerter“ erzählt die Geschichte von sieben Schwertkämpfern, die den Bewohnern eines chinesischen Dorfs helfen sich gegen die kaiserlichen Truppen zu verteidigen.
Viele werden jetzt denken, daß sich dieser kurze Storyüberblick anhört wie? Klar, wie einRemake von „Die sieben Samurai“. Ob es das hätte werden sollen ist mir zwar nicht bekannt, aber das was der Film letztlich bietet erinnert wirklich nur sehr entfernt an den Kurosawa-Klassiker.
Regisseur Tsui Hark versuchte sich mit seinem Film an neuere chinesische Filme à la „House Of Flying Daggers“ und „Tiger And Dragon“ anzulehnen. Sprich die typischen Martial-Arts-Kämpfe mit einer als solchen erkennbaren Handlung und schönen Aufnahmen zu kombinieren. Gelungen ist dies wirklich bloß teilweise.
Die Kämpfe sind sicherlich mit das Beste am ganzen Film. Über die ganze Spielzeit verteilt sind es mir persönlich zwar etwas zu wenige, aber dafür sind sie durchweg passabel bis gut inszeniert und bieten einige echte Hingucker. Erwähnen will ich hier einen der Pferdestunts ziemlich am Anfang des Films. Auch wenn einige der verwendeten Schwerter ziemlich unhandlich ausschauen und die daraus resultierende Nutzung oft ziemlich übertrieben und unrealistisch wirkt, überwiegt hier noch der pure Spaß an der gezeigten Action. In Sachen Härte kann man hier auch nicht meckern, leider aber fehlt bei all den abgetrennten Körperteilen das nötige Filmblut. Hiermit könnte man also noch durchaus leben, kommen wir aber nun zu dem, was die verschiedenen Kampfszenen miteinander verbinden soll – der Handlung!
Das bereits eingangs vorgestellte Storygerüst wird etwas gehobeneren Ansprüchen natürlich nicht gerecht, daher wurden einige Prisen Liebe, Heldentum, Verrat usw. hinzugefügt damit die Story etwas mehr Fleisch auf die Rippen bekommt und sich wohltuend von den üblichen hinlänglich bekannten Martial-Arts-Streifen abheben sollte. Genau an diesem Punkt geht der Film dann aber Baden.
Hier wird alles bloß angerissen, bestenfalls grob angedeutet und überhaupt fehlt den unzähligen, schrecklich blassen Charakteren fast jegliche Motivation für ihr handeln. Hier wechseln sich kurz angedeutete Liebeleien mit Kampfszenen, der traurigen Trennung eines Kriegers von seinem Lieblingspferd usw. ab. Es fehlen so viele tiefergehende Erklärungen/Einführungen zu den Charakteren bzw. sind so viele unnötige, teilweise zusammenhanglose Szenen vorhanden, daß man das Ende kaum erwarten kann und manch einer lange davor bereits eingeschlafen ist.
Darstellerisch ist zwar alles im grünen Bereich, aber die Ansprüche sind auch nicht wirklich hoch in einem Film dieser Art. Technisch gibt es zwar nichts zu meckern, Musik und Kamera bringen zusammen einige schöne Momente zustande und sorgen dafür, daß damit wenigstens ein Teil des ursprünglichen Anspruchs erfüllt wurde. Der andere Teil, eine als solche erkennbare Handlung mit den Kampfszenen und den schönen Bildern zu kombinieren ging dafür, wie bereits erwähnt, leider in die Hose.
Wenn man nun noch bedenkt, daß der Streifen nahezu 2 ½ Stunden Spielzeit aufzuweisen hat, kann sich jeder selbst überlegen ob er das ausreichende Sitzfleisch dafür hat oder aufbringen will. Ich jedenfalls werde mir den Streifen sicherlich kein zweites Mal anschauen, obwohl es sich bei der vorliegenden Fassung um eine gekürzte internationale Fassung handeln soll.