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Ok, Tsui Hark ist natürlich ein Name. Und nach Tiger & Dragon, Hero und Houes of Flying Daggers weiß man, dass die Chinesen gelernt haben, auch dem westlichen Publikum zu gefallen. Und nun stand da Die Sieben Schwerter im Regal, mit Donnie Yen war auch ein charismatischer Darsteller dabei, wieso also nicht (Gerüchte, meine Frau habe etwas mit dem Ausleih dieses Streifens zu tun, sind maßlos übertrieben, sie hat einen hervorragenden Filmgeschmack und steht viel mehr auf Jackie Chan).


Der Film fängt eigentlich ziemlich...mies an. Vorspann nur auf Chinesisch, ein Sprecher erzählt kurz, dass der böse Herrscher die Kampfkunst verboten hat und für den Kopf jedes Schwertkämpfers soundsoviel Gold springen lässt. Tja, und nun marodieren die Herden durch die Dörfer und köpfen Männer, Frauen, Kinder für den Profit. Sehr brutal und wenig nachvollziehbar - aber okay. Die Bösen sind halt böse. Dass sie aber wie eine moderne Motorradgang gekleidet, gepierced und tätowiert sind, wirkt schon etwas befremdlich. Dazu fuchteln sie noch mit Phantasiewaffen herum, werfen mit fliegenden Schilden um sich und halten sich für cool. Fand ich etwas unpassend für das Genre.

Nun wurde ganz China enthauptet und das Kopfgeld kassiert. Moment, ganz China? Nein, ein kleines chinesisches Dorf leistet erbitterten widerstand, denn hierher flüchtete der Großmeister der Schwertkunst, und aus Dankbarkeit gibt er ihnen das Rezept für den Zaubertrank...quatsch. Nein, er bietet ihnen seine Hilfe und die seiner Schüler an. Denn hoch oben auf den Bergen wohnen die 7 Zwerge...ääh..die 7 Schwerter, jeder ein Meister seiner Zunft und mit einem besonderen Schwert ausgestattet. Und die kommen nun runter zu den gewöhnlichen Sterblichen, um denen mal zu zeigen, wie man's macht.

So verworren und phantastisch es klingt, so ist der Film auch. Nichts gegen eine gehörige Portion Unrealismus, ich sag nur Kämpfe in Baumkronen, 10.000 Pfeilen ausweichen oder kilometerweit fliegende Dolche. Was Die Sieben Schwerter jedoch zunichte macht, ist die fehlende Erzählstruktur. Da gibt es unendliche Längen, in denen nichts wirklich passiert, ein Pferd wird 10 Minuten lang freigelassen, Liebespaare werden zusammengeführt, die sich dann gar nicht kriegen, selbst die recht ansehnlichen Kämpfe sind manchmal einfach zu lang. Und auch der Bösewicht, natürlich glatzköpfig und etwas plump witzig, hat kein Charisma. Ursprünglich wollte Tsui Hark den Film sogar 4 Stunden lang schneiden - hmm, keine Ahnung, ob das besser oder schlechter gewesen wäre.

Am Ende ein mittelmäßiger Eastern, der gut eine Stunde kürzer hätte sein können. Kein Vergleich zu den o.g. Jung-Klassikern, dennoch besser als so manche Hong Kong-Massenware. Und hat übrigens überhaupt nichts mit Die Sieben Samurai gemein.

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