Boy Eats Girl (2005)

Wie auch sonst oftmals in solchen Filmen gilt das Hauptinteresse der Teilnehmer einer geisteswissenschaftlichen Fakultät dem anderen Geschlecht, genau so ist es bei unseren drei männlichen Exemplaren nun, die keine großen Leuchten im Unterricht sind und wohl die größten Nieten auf dem Rugbyfeld des Campus. Unwegsam ist die sich anbahnende Liebe zwischen Jessica und Nathan, doch nicht hoffnungslos, obwohl sich Nathan im Liebeskummer umbringt. Doch Mutti hat zufällig ein Voodoobuch aus der örtlichen Gruft einer Kirche entwendet und erweckt den Sohn zum Untoten, der von nun an einige ungewohnte Eigenarten an den Tag legt. Da wäre besonders dieser neue Appetit auf Fleisch... Manch Teeniehorrorallüre hätte es vielleicht nicht gebraucht, denn ein teils trocken irischer Humor und etwas jugendlicher Style wie ein "Sonnenallee" von der Insel wirkt frisch genug im Vergleich zu den anderen Zombiekomödien der Neuzeit, zumal auch der Soundtrack von Britpop bis Bigbeat wenig genretypisch ist. Optisch ist man dagegen "Shaun Of The Dead" näher als "Dead Meat" aus dem eigenen Lande und wenn erst einmal am hellichten Tag Horden von Zombies durch die die Straßen jagen, erfindet dieses durchaus amüsante Stück Film das Rad des Genres gewiss nicht neu. Dafür gibt es reichlich Kunstblut von Bob Keen zu bestaunen, um echte Splatterszenen wird dann aber doch lieber drumherum geschnitten, abgesehen von einem Häckslereinsatz mit mehrfach menschlichem Mettgut. Mehr davon wäre in diesem Fall nett gewesen, so denkt man sich am Ende angesichts der abschließenden, kandierten Kirsche auf dem Drehbuch, wie niedlich das mal wieder ist. Insgesamt kann "Boy Eats Girl" dem Genrefreund gefallen, ist dieser denn nicht auf den großen Innovationsoverkill aus, sondern mit einer flockig leichten Zombiekomödie zufrieden, denn da spielt der Humor von der Insel noch vor einigen europäischen Kollegen mit ihren Klamaukfilmen mit. Von der Idee her wäre sogar noch mehr drin gewesen, für einen Regienewcomer ist das bereits ganz ordentlich.

Fazit: Ganz sympathische Zombiekomödie mit einigen Gags, Bluteinlagen und natürlich Teenies. 5/10 Punkten