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Die Nacht, in der Nathan seiner langjährigen Freundin Jessica seine Liebe gestehen will, läuft alles andere wie abgemacht oder erwartet. Nicht nur, dass er aus Versehen versetzt wird so muss er auch unter unglücklichen Umständen mitsehen, wie Jessica bei dem grössten Assi der Schule mitfährt. Aus völliger Verzweiflung begeht er Selbstmord, doch seine Mutter hat zufälligerweise ein Buch aus der Kirchengruft entnommen, mit dem er ihn reanimiert. Doch Nathan scheint nicht mehr derselbe zu sein und binnen Tagen scheint die ganze Stadt zombiefiziert.

Boy eats girl wird hochbedeutend als Mixtur zwischen Eine wie keine und Braindead angepriesen, doch letztendlich haben wir bloss eine kleine Zombiekomödie, die im Fahrtwasser des Erfolges von Shawn of the dead mitschwimmen will. In Bezug auf Braindead kann man in Sachen Gore zwar stellenweise zustimmen, denn für eine freizügige FSK 16 wird es hier an Gedärmen, Blut und Fressorgien nicht gespart, auch wenn das ganze mehr oder weniger im Off passiert und man nur Ergebnisse zu Gesichte bekommt. Eigentlich ganz ordentlich für eine solche Produktion, die sich stilistisch irgendwo zwischen typischer Teenagerkomödie a la American Pie ansiedelt und mit herzlicher Neozombiethematik aufwarten kann. Im Endeffekt heisst das also: Typisch partybesessene, oberflächliche, niveau,-  bzw -hirnlose Teenietrottel, die bloss Sex, getunte Karren, Schminke im Kopf haben und von der grossen Liebe bzw. ihrem ersten Fick träumen. Also alle Sparten unserer Generation werden hier bedient. Der langhaarige Looser, der verständnisvolle und romantische Nathan, die symphatische Jessica, der coole Tunerboy und die Fraktion edelster Blondinenzicken, die sich höchstens als Mettgut eignen. Das dabei jegliche Spannung und Atmosphäre verloren geht, sollte auch spätestens bei dem Begriff "Sprinterzombies" geklärt sein. Hier verliert man sich allzusehr in peinlicher und klischeebehafteter Charakterzeichnung, gepaart mit einer kruden Teeniestory mit Happy - End, die sich alles andere, außer Innovationsvermögen auf die Stirn schreiben lassen darf. Eigentlich so gesehen ein recht solides Unterfangen, denn inszenatorisch und optisch ist das hier recht konzipierter Mainstreamkäse, der zwar in seiner ganzen Intention, für meinen Geschmack mehr Witz verträgen könnte, dennoch werden uns ein paar Szenen serviert über die man schmunzeln kann. Für mehr reicht es dann aber leider nicht, vorallem weil selbst dies zu plakativ und gewollt inszeniert wurde. Wenn sich Teenies an der Wand stossen oder Omas mit dem Roller in Gebüsche reinfahren ist einfach nicht lustig, in den Kontext passt das natürlich auch nicht. Also humoristisch gesehen recht platte Schlachtplatte, die einzig und alleine damit zu unterhalten bzw. begeistern wusste. Bei der Mähdräscherszene fliegen reichlich Gedärm und Gore umher, dass jeder Splatterkiddie bedient sein sollte und die zwei herumstehenden abgeschlagenen Füsse erinnern dann schon ein wenig an Street Trash, während man auch noch die Stilettos in Auge Szene aus Dead Meat kopiert. Das uns trotz all der symphatischen Ekelei kein Happy - End erspart wird, ist so nahezu schon vollends vorhersehbar, aber wen wundert es bei einer modernen Horrorkomödie.

Fazit:
Reichlich blutige Zombiekomödie des neuen Schlags, der zwar gekonnten Witz des viel viel besseren Shawn of the dead vermissen lässt, aber dann noch mit Gore aufwarten kann. Der Rest siedelt sich irgendwo zwischen belanglosen American Pie Teenie Schund und plattem Humor ein. Boy eats Girl wird letztendlich anspruchslosen Zuschauern gefallen, die an Horrorfilmen so gar nichts haben, denen aber Shawn of the dead zu lustig und unblutig war. Ein Film, dem man seiner Freundin präsentieren kann, die kein Horror mag.

4,5/10

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