Ein “Gamer”, der aufwacht, und anfängt Counter-Strike zu spielen. Im Verlauf des Tages sinken seine Erfolge stetig und dementsprechend staut sich in ihm immer Wut auf... Bis er am Ende ausrastet, und keinen Unterschied zwischen Spiel und Realität mehr kennt...
Sagen kann man über den Film so viel, als dass er als Privatprojekt ohne Budget entstand - Über einen Zeitraum von um die 18 Monate. Und die reingesteckte Zeit hat sich gelohnt: Das Ergebnis kann sich nämlich sehen lassen.
In guter Qualität, mit stilistischen Einfällen und sehr gut gelungenem Schnitt fesselt der Film souverän über seine Lauflänge von knapp 40 Minuten und unterhält prächtig. Zwar kann er nicht jeden überzeugen, wer aber nichts gegen Amateurfilme hat, wird sich köstlich amüsieren. Stilistisch stellt er Amateurfilme a la “Black Past” und ähnliche Produktion bei weitem in den Schatten, wirkt geradezu professionell. Auch, wenn der Vergleich nicht ganz zulässig ist, denn in dem Film wird im Gegensatz zum eben genannten Vergleichsprojekt nicht gesplattert. Der Film kommt fast völlig ohne Gewalt aus, und das ist auch nicht nötig.
Absolut überzeugend inszeniert, und vollgepumpt mit (guten) Stilelementen, braucht er sich gar nicht erst auf das Genre vorwagen. Zwar hat der Film die selben Probleme wie jeder Amateur-Film, heißt zum Beispiel die Schauspieler sind natürlich alle Laien, aber im Gegensatz zu vermeintlich ernsthaften Amateurfilmen ist das hier auch nicht nötig. Der teilweise arg überzogene Klamauk erfordert dies nicht, degradiert das fehlende Niveau der Schauspieler auf Nichtigkeit, bringt aber gleichzeitig andere Probleme: Denn diese Art Humor steht nicht jedem (Ein nur bedingt gewichtiger Nachteil, oder ;) ).
Auch viele Insider der Spieleszene mögen zwar den Film nicht gleich zerstören, aber immerhin einen gewissen Teil der Zuschauer ein wenig stören/verwirren.
Doch reichen diese Nachteile, den Film von den Höchstbewertungen abzuhalten? Ja und nein. Für einen Amateurfilm müsste man dem Film eindeutig die Höchstnote verpassen, jedoch (Jetzt kommt wieder meine *ächz* Definition meiner Bewertungsweise) sollte man den Film zuerst einmal sowohl subjektiv als auch objektiv bewerten, was ihm meistens schon mindestens einen Punkt Abzug gibt, und dann muss man wohl so unfair sein und mal außer Acht lassen, dass es sich um einen Amateur-Privatprojekt-Film handelt und ihn mit einbeziehen in die Allgemeine Welt der Filme... Meiner Meinung nach...
Genial gemachte Verarsche an die Spieleszene und vor allem ihrer angehängten Klischees. Weitgehend überzeugend; auch wenn die üblichen Ecken und Kannten der Amateurfilmherkunft die Wertung drücken.
Der beste Amateurfilm, den ich seit Längerem gesehen habe - Und einer der besten Amateurfilme überhaupt, die ich je sah... Für überraschende Detailverliebtheit und stilistischer Ausdruckskraft 7/10.
Autonormalbürgerfastuntauglich, aber göttlich für Amateurfilmliebhaber...